"Zürich Schwarz auf Weiss" heisst eine Ausstellung, die noch bis Ende Oktober Fotografien aus den Jahren 1890 bis 1920
zeigt. Von allen 22 Zürcher Stadtquartieren werden in der Photobastei Bilder aus der Zeit der ersten Eingemeindung (1893) und um den Ersten Weltkrieg (1914-1918) herum
präsentiert. Die Schwarzweiss-Bilder regen zum Staunen, Schmunzeln und zu "weisch no"-Gesprächen an. Das Leben vor 100 Jahren unterschied sich deutlich von jenem heute.
Goldbrunnenstrasse an einem nasskalten Novembertag 1907. Blick von der Höhe Goldbrunnenplatz aus in Richtung Friedhof Sihlfeld, links die Häuser Nr.
115-121, rechts im Vordergrund Haus Nr. 118, in der Mitte hinten Nr. 138.
Aus Wiedikon, das damals praktisch nur aus Alt-Wiedikon (ohne Friesenberg und Sihlfeld) bestand, werden rund ein halbes Dutzend Fotos gezeigt. Einige davon sind in der
Öffentlichkeit kaum bekannt: etwa das Bild von der Goldbrunnenstrasse bei der Einmündung Goldbrunnenplatz in Richtung Sihlfeld. Es stammt vom 15. November 1907 und zeigt Kinder
und Halbwüchsige in Jacken und mit Pelzmützen. Noch ist kein Auto zu sehen, auch kein Fuhrwerk. Die Häuserzeile links Nr. 115 bis 121 stehen heute noch, das Haus rechts dagegen
ist längst ersetzt worden durch einen fünfstöckigen Wohnblock mit Autogarage im Parterre.
Oder der ungewohnte Blick auf die Bühlkirche vom Haus Zweierstrasse Nr. 195 aus. Üblicherweise wird das Gotteshaus aus dem Blickwinkel der Schlossgasse bezw. der Kollerwiese
gezeigt. Kaum jemand würde auch den Werkhof des städtischen Strasseninspektorats an der Kehlhofstrasse 15 (Aufnahme von 1919) wiedererkennen. Er ist heute in einem Innenhof einer
Grossüberbauung verschwunden.
Ein weiteres Bijoux der Ausstellung sind Ausschnitte aus der minutiös gezeichneten Siegfriedkarte von 1923. Das legendäre Kartenwerk zeigt die Besiedlung jedes Quartiers bis auf das einzelne Haus hinunter. Man sieht darauf, dass etwa auf dem Friesenberg – zwischen Albisgüetli, Döltschi und Triemli – noch keine 20 Häuser standen. Und dass die Uetlibergbahn zwischen Binz und Triemli praktisch durch leere Felder und Obstgärten fuhr. Völlig unbesiedelt waren vor 95 Jahren das heutige Quartier im Gut zwischen Friedhof Sihlfeld, Albisrieden und Birmensdorferstrasse. Ebenso wie die ehemaligen Lehmgruben im Heuried, im Tiergarten und in der Binz.
Ein weiteres Bijoux der Ausstellung sind Ausschnitte aus der minutiös gezeichneten Siegfriedkarte von 1923. Das legendäre Kartenwerk zeigt die Besiedlung jedes Quartiers bis auf das einzelne Haus hinunter. Man sieht darauf, dass etwa auf dem Friesenberg – zwischen Albisgüetli, Döltschi und Triemli – noch keine 20 Häuser standen. Und dass die Uetlibergbahn zwischen Binz und Triemli praktisch durch leere Felder und Obstgärten fuhr. Völlig unbesiedelt waren vor 95 Jahren das heutige Quartier im Gut zwischen Friedhof Sihlfeld, Albisrieden und Birmensdorferstrasse. Ebenso wie die ehemaligen Lehmgruben im Heuried, im Tiergarten und in der Binz.
Siegfriedkarte Wiedikon
von 1923. Die Zahlen bezeichnen den Standort der in der Ausstellung gezeigten Gebäude und Strassen.
Das Baugeschichtliche Archiv der Stadt Zürich hat die insgesamt 140 historischen Fotografien aus allen Stadtquartieren der Ausstellung in der Fotobastei (Sihlquai 125, 8005
Zürich, Nähe Limmatplatz) zur Verfügung gestellt. Diese ist geöffnet von Mittwoch bis Samstag, 12 bis 21 Uhr, sowie an Sonntagen von 12 bis 18 Uhr. Sie dauert vom 6. September bis
28. Oktober 2018. Wer Interesse an einzelnen Bildern hat, kann diese gegen Entschädigung in verschiedenen Grössen gerahmt und ungerahmt bestellen. Der Eintritt kostet CHF 12, mit
Reduktion (Studenten, AHV-Bezüger) CHF 8.
Das Baugeschichtliche Archiv (Neumarkt 4, 8001 Zürich) unterhält eine Online-Plattform e-pics, auf der mehr als 130'000 Bilder eruierbar sind und teils heruntergeladen werden können: www.e-pics.ethz.ch.
Der Quartierverein legt Wiedikerinnen und Wiedikern diese Ausstellung sehr ans Herz. Sie zeigt, wie die Stadt und unser Quartier in den letzten 125 Jahren gewachsen sind. Aber auch, wie sie sich verändert haben – von einem Zustand, den sich heute kaum jemand noch vorstellen kann, bis zum heutigen Ortsbild, das wir kennen und in dem die Spuren des Wandels eingraviert sind.
Das Baugeschichtliche Archiv (Neumarkt 4, 8001 Zürich) unterhält eine Online-Plattform e-pics, auf der mehr als 130'000 Bilder eruierbar sind und teils heruntergeladen werden können: www.e-pics.ethz.ch.
Der Quartierverein legt Wiedikerinnen und Wiedikern diese Ausstellung sehr ans Herz. Sie zeigt, wie die Stadt und unser Quartier in den letzten 125 Jahren gewachsen sind. Aber auch, wie sie sich verändert haben – von einem Zustand, den sich heute kaum jemand noch vorstellen kann, bis zum heutigen Ortsbild, das wir kennen und in dem die Spuren des Wandels eingraviert sind.