Kurz vor Beginn der
Generalversammlung im Saal des Restaurant Falcone, im Vordergrund Finanzchef Flurin Capaul
Am 21. März führte der Quartierverein Wiedikon seine 103. Generalversammlung durch. Sie war so gut besucht wie seit Jahren nicht mehr – einerseits, weil viele Neumitglieder
erstmals teilnahmen, anderseits wegen der Ankündigung eines vielversprechenden Vortrags von Stadtrat André Odermatt. Bei der Vorbereitung hatte der Vorstand mit rund 90 Personen
gerechnet, etwas mehr als im Vorjahr. Erschienen sind schliesslich rund 130 Teilnehmende: 123 Mitglieder und 6 Gäste. Nach Abschluss des offiziellen Teils um 20 Uhr füllte sich
der Saal im 1. Stock des Restaurant Falcone mit weiteren Interessierten, bis er fast aus den Nähten platzte. Deutlich über 150 Personen folgten am Schluss gebannt den Ausführungen
des Hochbauvorstehers zur Frage: Ist Wiedikon in 20 Jahren noch lebenswert?
Die StadtJugendMusik
Zürich spielt unter Leitung von Dirigent Thomas Mosimann zum traditionellen Quartiervereins-Anlass auf
Doch der Reihe nach. Um 18 Uhr wurde der traditionelle Jahresanlass des Quartiers mit einem rund 20-minütigen Konzert der Aspiranten-Formation der StadtJugendMusik Zürich
(SJMUZ) eröffnet. Unter Leitung von Thomas Mosimann spielten die 13- bis 17-jährigen Bläserinnen und Tambouren schmissige Rhythmen von "Bluesville" (Eric Osterling) bis zu Paul
Jennings "Don’t worry, be happy". Das Publikum spendete den Musizierenden kräftig Applaus. Seit einem Jahr ist die SJMUZ, die ihr Musikzentrum im Kreis 3 hat, auch Mitglied des
Quartiervereins.
Punkt 18.30 Uhr eröffnete der Präsident des Quartiervereins Urs Rauber die Generalversammlung und führte zügig durch die statutarischen Geschäfte. Beim Jahresbericht verwies
er auf erfolgreiche Veranstaltungen wie den Stadtrundgang mit Barbara Hutzl-Ronge, den Besuch des Quartiervereins beim Bundesgericht in Luzern sowie die gutbesuchte 1.
August-Feier an der Schmiede Wiedikon, wo der medizinische Direktor des Triemli-Spitals Prof. Dr. med. Andreas Zollinger die Festrede hielt. Er hob den seit Herbst 2018 monatlich
erscheinenden Newsletter sowie die Verdreifachung der Nutzerzahlen auf der Webseite und dem Facebook-Profil des Quartiervereins hervor. Mit Stolz stellte er fest, dass dank dem
aktiven Einsatz des Vorstandes die Mitgliederzahl innert eines Jahres um über 100 Personen gesteigert werden konnte: von 615 (Ende 2017) auf 718 Mitglieder (Ende 2018).
Die Jahresrechnung legte Quästor Flurin Capaul vor. Sie schloss bei Einnahmen von CHF 34'693 und Ausgaben von 32'971 mit einem Ertragsüberschuss von 1'722 ab. Das Vereinsvermögen beläuft sich per 31. Dezember 2018 auf 120'036. Revisor Stephan Müller, seines Zeichens Geschäftsführer der ZKB-Filiale Wiedikon, bestätigte die ordnungsgemässe Buchhaltung, lobte den Kassier für die voll digitalisierte Rechnungsführung und ersuchte die Versammlung um Abnahme der Jahresrechnung.
Da sowohl der Jahresbericht des Präsidenten wie auch die Jahresrechnung des Quästors einstimmig und ohne Enthaltungen von der Versammlung genehmigt wurden, wurde dem gesamten Vorstand Decharge erteilt. Die Mitgliederbeiträge für 2019 und die Vorstandsentschädigung (Jahresessen für Vorstand, Helfer und Ehrenmitglieder) bleiben auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Schliesslich schlug der Vorstand die Wahl eines neuen Mitgliedes vor: Isabel Garcia, Gemeinderätin der GLP aus dem Kreis 3. Nach einer kurzen Vorstellung wurde Isabel ebenfalls einstimmig gewählt. Sie wird das neugeschaffene Ressort Firmenmitglieder übernehmen.
Die Jahresrechnung legte Quästor Flurin Capaul vor. Sie schloss bei Einnahmen von CHF 34'693 und Ausgaben von 32'971 mit einem Ertragsüberschuss von 1'722 ab. Das Vereinsvermögen beläuft sich per 31. Dezember 2018 auf 120'036. Revisor Stephan Müller, seines Zeichens Geschäftsführer der ZKB-Filiale Wiedikon, bestätigte die ordnungsgemässe Buchhaltung, lobte den Kassier für die voll digitalisierte Rechnungsführung und ersuchte die Versammlung um Abnahme der Jahresrechnung.
Da sowohl der Jahresbericht des Präsidenten wie auch die Jahresrechnung des Quästors einstimmig und ohne Enthaltungen von der Versammlung genehmigt wurden, wurde dem gesamten Vorstand Decharge erteilt. Die Mitgliederbeiträge für 2019 und die Vorstandsentschädigung (Jahresessen für Vorstand, Helfer und Ehrenmitglieder) bleiben auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Schliesslich schlug der Vorstand die Wahl eines neuen Mitgliedes vor: Isabel Garcia, Gemeinderätin der GLP aus dem Kreis 3. Nach einer kurzen Vorstellung wurde Isabel ebenfalls einstimmig gewählt. Sie wird das neugeschaffene Ressort Firmenmitglieder übernehmen.
Zum Abschluss ernannte die Versammlung auf Antrag des Vorstandes drei neue Ehrenmitglieder – Persönlichkeiten, die sich
um den Quartierverein besonders verdient gemacht hatten: Andrea Flury (langjährige Präsidentin des Harmonika Clubs Stadt Zürich), Monika Widmer (langjährige Kassierin des
Quartiervereins) und Hermann Schumacher (langjähriger Präsident des Wiediker Vereinskartells). Vorstand und Generalversammlung dankten für diesen grossen Einsatz mit einem
langanhaltenden Beifall und einem Blumenstrauss.
Hochbauvorsteher André Odermatt mit
seiner Vision „Zürich 2040“, links Quartiervereins-Präsident Urs Rauber
Im zweiten Teil des Abends präsentierte Stadtrat André Odermatt die Grundzüge des neuen kommunalen Siedlungsrichtplanes mit den drei Schwerpunkten: bauliche Verdichtung,
Freiräume mit Erholungsfunktion und städtische Infrastrukturbauten (Schulhäuser, Feuerwehr etc). Ausgangspunkt ist das erwartete Wachstum der Stadtbevölkerung in den nächsten 20
Jahren von heute 420'000 auf rund 520'000 Personen. Bezogen auf Wiedikon bedeutet dies eine Steigerung von rund 50'000 (2018) auf rund 60'000 Bewohnerinnen und Bewohner im Kreis 3
(2040).
Anschliessend an das etwa 15 minütige Referat stellte Moderator Daniel Fritzsche, Redaktor der NZZ, verschiedene Präzisierungsfragen und formulierte Einwände, bevor im letzten Teil das interessiert zuhörende Publikum seine Anliegen vorbringen konnte. Odermatt argumentierte sachkundig, locker und verständlich. Der angeregte Austausch enthielt etliche kritische Fragen, die der Hochbauvorsteher indes souverän parierte. Offenbar wirkte sein früh plazierter Hinweis, dass die grosse Verdichtung nicht in Wiedikon, sondern vor allem im Norden der Stadt (Oerlikon, Seebach, Affoltern) sowie im Westen (Altstetten) erfolge, derart mildernd auf das Publikum, dass kaum je eine explosive Stimmung entstand. Dennoch war der Erkenntnisgewinn gross – etwa zur Nützlichkeit neuer Bäume, zur Bedeutung der Erdgeschossnutzung oder zur notwendigen "Durchlüftung" der Stadt.
Anschliessend an das etwa 15 minütige Referat stellte Moderator Daniel Fritzsche, Redaktor der NZZ, verschiedene Präzisierungsfragen und formulierte Einwände, bevor im letzten Teil das interessiert zuhörende Publikum seine Anliegen vorbringen konnte. Odermatt argumentierte sachkundig, locker und verständlich. Der angeregte Austausch enthielt etliche kritische Fragen, die der Hochbauvorsteher indes souverän parierte. Offenbar wirkte sein früh plazierter Hinweis, dass die grosse Verdichtung nicht in Wiedikon, sondern vor allem im Norden der Stadt (Oerlikon, Seebach, Affoltern) sowie im Westen (Altstetten) erfolge, derart mildernd auf das Publikum, dass kaum je eine explosive Stimmung entstand. Dennoch war der Erkenntnisgewinn gross – etwa zur Nützlichkeit neuer Bäume, zur Bedeutung der Erdgeschossnutzung oder zur notwendigen "Durchlüftung" der Stadt.
Gegen 21.45 Uhr schloss Quartiervereinspräsident Urs Rauber die Versammlung mit einem Dank an den Referenten und den
Moderator sowie an das Publikum für das zahlreiche Erscheinen. Viele Besucherinnen und Besucher äusserten sich lebhaft und lobend über den Anlass. Ein Mitglied des Quartiervereins
schrieb am nächsten Tag: "Die Generalversammlung und die interessante Diskussion mit Herrn Odermatt machte sie zu einer der besten Versammlungen, die ich je besucht habe –
vielleicht auch weil es um das direkte Umfeld ging." Und ein Firmenvertreter, der zum ersten Mal an der GV teilnahm, meinte: "Der Quartierverein ist definitiv ein Wachstums-Case
(number of members) in einem growing market (Wiedikon), wie wir auf der Bank sagen würden."