Im Sihlfeld existiert eine Bar, die im Wappen einen stilisierten rot-schwarzen Frauenkopf trägt. Das "Raygrodski", so ihr Name, ist erst ab abends 18 Uhr geöffnet und bietet
eine Vielzahl raffinierter Cocktails an. Die Drinks sind nicht billig, aber von erlesener Qualität und heissen "Hot Russian", "The Tsederica" oder "Scherbatsky". Die Gesellschaft,
die hier auftaucht, setzt sich zusammen aus Kreativen, Schicken und Schönen, aus Hipstern, Bankern und Büezern. Genau jener Mix von urban people, die man rund um den Idaplatz vor
allem in den wärmeren Tagen trifft.
Benannt ist die Bar nach der Sexualreformerin Paulette Raygrodski, die mit ihrem Ehemann, dem Zürcher Armenarzt Fritz Brupbacher, in den 1920er Jahren das linke Milieu in Aussersihl (zu dem damals auch Wiedikon gehörte) aufmischte.
Benannt ist die Bar nach der Sexualreformerin Paulette Raygrodski, die mit ihrem Ehemann, dem Zürcher Armenarzt Fritz Brupbacher, in den 1920er Jahren das linke Milieu in Aussersihl (zu dem damals auch Wiedikon gehörte) aufmischte.
Paulette war eine "lebensfrohe Russin mit zwei Doktorhüten", schreibt der Historiker Karl Lang. Sie war 1902 zum Studium in die Schweiz gekommen, liess sich später von ihrem
ersten Ehemann Aron Raygrodski scheiden, behielt aber dessen Namen. In Zürich lernte sie Fritz Brupbacher kennen und wurde 1924 dessen dritte Ehefrau. Paulette engagierte sich für
freien Zugang zu Verhütungsmitteln, für das Recht auf Abtreibung, Sexualaufklärung und die Liberalisierung des Eherechts.
Als 2009 nach der Schliessung der Weststrasse bei der Abzweigung Sihlfeldstrasse ein verkehrsberuhigtes Dreieck entstand, gab ihm die Stadt den Namen Brupbacher-Platz. Kurz
darauf gründete eine Gruppe junger Leute die Fritz & Paulette GmbH, die besagte "Raygrodski"-Bar betreibt. Schräg gegenüber liegt die legendäre "Gelateria di Berna", ein paar
Schritte davon das italienische Restaurant "Santo".
An diesem lauschigen Ort findet diesen Sommer zum 7. Mal das Brupbacherplatz-Fest statt: ein zweitägiges Fest am Freitag/Samstag, 23./24. August. Neu wird es – wie viele
andere Events im Kreis 3 – vom Quartierverein Wiedikon unterstützt. Für uns besonders toll: Seit neustem ist die Festorganisatorin IG Brupbacherplatz auch Mitglied des
Quartiervereins geworden. Liebe Brupbächler, wir stossen schon jetzt auf Euer Fest mit einem kräftigen "sa sdorowje" an!
Über den Brupbacher-Platz hat kürzlich auch Miklos Gimes im "Tagesanzeiger" vom 8. Mai unter dem Titel "Rückkehr nach Wiedikon" geschrieben.
www.raygrodski.ch
Über den Brupbacher-Platz hat kürzlich auch Miklos Gimes im "Tagesanzeiger" vom 8. Mai unter dem Titel "Rückkehr nach Wiedikon" geschrieben.
www.raygrodski.ch