Seit Ende Juni ist das Kegelcenter Schmiedhof an der Zweierstrasse 138 geschlossen. Damit geht ein Stück Wiediker und Zürcher Sportgeschichte zu Ende. Auf sechs Bahnen
konnten Einsteiger und alte Füchse ihre schweren Kugeln rollen lassen. Vereine ebenso wie gesellige Männer- und Frauenrunden frönten dort einer Sportart, deren Ursprünge bis in
die Zeit der alten Germanen und zur ägyptischen Hochkultur reichten.
Wer heute die Website dieses unterirdischen Treffpunkts anklickt, erfährt: Das Kegelcenter ist ab sofort für immer geschlossen. Alles hat ein Ende!! 13 Jahre lang führte das
legendäre Ehepaar Christine und Walter Jurt das Kegelzentrum, dessen Eingang direkt neben dem gleichnamigen Alters- und Pflegeheim liegt. Zwei Stockwerke unter dem Boden betrieben
die Jurts, diese "verehelichte Verkörperung des Zürcher Kegelsports", wie die NZZ schrieb, die grösste lizenzierte Kegelbahn des Kantons Zürich. Walter war viele Jahre Wiediker
Spitzenkegler und Präsident des kantonalen Zürcher Sportkeglerverbands. Christine amtierte dort als Sekretärin und Aktuarin, wenn sie nicht selbst kegelte oder einen Kuchen für
eine gesellige Vereinsrunde buk.
Im Schmiedhof wurde schon in den 1960er Jahren gekegelt, irgendwann jedoch wollte die Besitzerfamilie die Bahn einmotten und zum Lagerraum umfunktionieren. Das war der
Zeitpunkt, als das Ehepaar Christine und Walter Jurt auf den Plan trat und sich anerbot, den Betrieb mit neuen Bahnen weiter zu führen. Die Beiden gründeten eine GmbH und
schlossen einen Mietvertrag für zehn Jahre ab. 2007 wurde das neue Kegelcenter eröffnet. Christine installierte zusätzlich eine Getränkebar und eine Verpflegungsküche für Apéros
und einfache Nachtessen.
Das Kegelcenter war jeweils an vier bis fünf Tagen die Woche vor allem abends geöffnet. Sechs neu renovierte Bahnen boten Platz für ausgedehnte Turniere von Vereinen, Gruppen
und Firmen. Im Schmiedhof wurden Schweizer Wettkämpfe der Sportkegler ausgetragen, ebenso wie Wiediker Meisterschaften. Auch der Quartierverein Wiedikon arbeitete an einzelnen
Anlässen mit Jurt zusammen. An der zuletzt ausgetragenen Meisterschaft vom 13. bis 28. Juni nahmen 168 Männer und Frauen teil, 85 Auszeichnungen wurden vergeben.
Leider ist Kegeln eine aussterbende Sportart. Die Mitgliedschaft wurde allmählich älter, Nachwuchs stiess kaum hinzu, und der Unterhalt der Bahnen rechnete sich nur schlecht.
Auch die Kegelnden stammten immer weniger aus der Stadt, viele reisten aus der halben Schweiz an. Hinzu kam das Rauchverbot, welches ebenfalls zum Besucherrückgang beitrug. Jurts
Suche nach einem Nachfolger blieb ohne Resultat. So entschloss sich das Ehepaar Jurt nach einem guten Dutzend Jahren den Vertrag auf Ende Juni 2019 aufzulösen. Lesen Sie dazu den
Bericht "Ausgekegelt" aus dem Newsletter des Quartiernetz3.
Das Restaurant Schmiedhof hoch über den Kegelbahnen existiert weiterhin, ebenso das gleichnamige Alterszentrum und die
Kinderkrippe. Gerne hätte die Besitzerfamilie die modernen Kegelbahnen weiterbetrieben, doch ein neuer Pächter liess sich nicht finden.
Nun aber öffnet sich ein neues Fenster, wie Schmiedhof-Geschäftsführer Felix Schlatter auf Anfrage erzählt. Verhandlungen mit einem Nachfolgemieter seien auf guten Wegen. Geplant ist neu die Errichtung eines hochkarätigen Billardclubs mit Tischtennis und einer Dartwand im ehemaligen Kegelcenter. Die Eröffnung sei auf Beginn nächsten Jahres geplant. Für Sportsfreunde heisst‘s deshalb: Ausgekegelt ist nicht ausgespielt! Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.
Nun aber öffnet sich ein neues Fenster, wie Schmiedhof-Geschäftsführer Felix Schlatter auf Anfrage erzählt. Verhandlungen mit einem Nachfolgemieter seien auf guten Wegen. Geplant ist neu die Errichtung eines hochkarätigen Billardclubs mit Tischtennis und einer Dartwand im ehemaligen Kegelcenter. Die Eröffnung sei auf Beginn nächsten Jahres geplant. Für Sportsfreunde heisst‘s deshalb: Ausgekegelt ist nicht ausgespielt! Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.