Am 9. November 1519 hatte sich der Augsburger Drucker Christoph Froschauer in Zürich einbürgern lassen. Sein Geschäft
bildete den Grundstock für die bis heute bestehende Druckerei Orell Füssli AG. Genau 500 Jahre später begab sich der Quartierverein auf die Spuren dieses Mannes, der zusammen mit
Zwingli kräftig an der Verbreitung der Reformation in Zürich mitgewirkt hat.
35 Personen besammelten sich an diesem bedeckten, kühlen Samstagvormittag um Viertel vor Zehn bei der Polybahn am Central. Die Stadtführerin und bekannte Buchautorin Barbara Hutzl-Ronge führte die Gruppe mit zügigen Schritten auf einen lehrreichen Pfad durch die Zürcher Reformationsgeschichte. An der Gräbligasse nahe der alten Stadtmauer befand sich Froschauers erste Druckerei "Im Wyngarten". Bei der Predigerkirche dann bestaunte die Gruppe den Froschauer-Brunnen und in unmittelbarer Nähe – neben dem Kino Frosch – das Gemälde an der Wand, wo Froschauer und seine Nachfolger von 1551 bis 1591 ihre Werk- und Wirkstätte hatten.
35 Personen besammelten sich an diesem bedeckten, kühlen Samstagvormittag um Viertel vor Zehn bei der Polybahn am Central. Die Stadtführerin und bekannte Buchautorin Barbara Hutzl-Ronge führte die Gruppe mit zügigen Schritten auf einen lehrreichen Pfad durch die Zürcher Reformationsgeschichte. An der Gräbligasse nahe der alten Stadtmauer befand sich Froschauers erste Druckerei "Im Wyngarten". Bei der Predigerkirche dann bestaunte die Gruppe den Froschauer-Brunnen und in unmittelbarer Nähe – neben dem Kino Frosch – das Gemälde an der Wand, wo Froschauer und seine Nachfolger von 1551 bis 1591 ihre Werk- und Wirkstätte hatten.
Eine weitere Station war das ehemalige Kloster St. Vrenen (in der heutigen Froschaugasse), bevor die Gruppe dann das
ehemalige Barfüsser-Kloster erreichte, wo heute das Zürcher Obergericht residiert. Kaum jemand hatte vorher diesen lauschigen Innenhof mit dem mittelalterlichen Kreuzgang gekannt.
Hier druckte die Offizin Froschauer ab 1528. Weiter führte Barbara Hutzl die interessierte Besucherschar ins Grossmünster. Dort, in der Schatzkammer der Kirche, durfte man die
erste Zürcher Bibel von 1529 und weitere religiöse Schriften unter Glas bewundern.
Das kostbarste Buch im Grossmünster ist die farbig illustrierte Bibelausgabe von 1531. Sie ist eines von nur drei Exemplaren weltweit, ein zweites befindet sich im Kloster
Einsiedeln, ein drittes in den USA. Fotografieren ist dort streng untersagt. Anschaulich beschrieb die Stadtführerin, wie Zwingli und seine Mitstreiter im Chor des Grossmünsters
sozusagen im Akkord – und in der Rekordzeit von fünf Jahren – das Alte und das Neue Testament aus dem Hebräischen und Griechischen ins Deutsche übersetzten.
Dies und vieles mehr, vor allem viele Szenen und historische Zusammenhänge schilderte Barbara Hutzl kenntnisreich ihrem Publikum, das teils gebannt an ihren Lippen hing.
Dies und vieles mehr, vor allem viele Szenen und historische Zusammenhänge schilderte Barbara Hutzl kenntnisreich ihrem Publikum, das teils gebannt an ihren Lippen hing.
Zum Abschluss bewegte sich die Gruppe per Tram nach Wiedikon, wo im Restaurant Schmiedhof auf die Hungrigen ein historisches Wurstessen wartete: eine gesottene Weisswurst,
ein Linsengericht und (kulturgeschichtlich neuer!) Kartoffelstock. Zum Dessert tischte Schmiedhof-Pächter Felix Schlatter in Anlehnung an mittelalterliche Gebräuche hausgemachte
Schenkeli auf. Das Publikum liess sich die Speisen ebenso munden wie die launischen Anekdoten, die die mitreissende Erzählerin auch noch während des Essens präsentierte. Nicht
wenige Besucher liessen sich anschliessend ein druckfrisches Buch der Bestseller-Autorin signieren, das soeben erschienen ist: «Zürich – Spaziergänge durch 500 Jahre
Stadtgeschichte».
Fröhlich ermüdet und gesättigt begaben sich die Wiediker Stadttouristen nach fast fünf Stunden auf den Heimweg. Das Urteil war selten so einhellig: «Es war eine tolle Führung, ich habe ja soo viel Neues gelernt!»
Fröhlich ermüdet und gesättigt begaben sich die Wiediker Stadttouristen nach fast fünf Stunden auf den Heimweg. Das Urteil war selten so einhellig: «Es war eine tolle Führung, ich habe ja soo viel Neues gelernt!»