Auch im Zentrum von Wiedikon lungerten einst Strassenkinder herum. Zum Beispiel die Buben von der Martastrasse, nahe beim Friedhof Sihlfeld. Sie verbrachten ihre Kindheit auf
Strassen und in Hinterhöfen, trieben Sport in allen Facetten. Viele sind später national erfolgreiche Sportler geworden. Der bekannteste unter ihnen: Köbi Kuhn.
Die «Martasträssler» machten in den 1950er und 1960er Jahren das Viereck Marta-, Zentral-, Zypressen- und Aemtlerstrasse unsicher. Dort lieferten sie sich Americaine-Velorennen um Häuserblocks, tschutteten den lieben langen Tag vor Feuerwehrtoren und Hauseinfahrten. Köbi Kuhn schreibt in seiner Autobiografie: «Ich ballerte oft stundenlang den Ball gegen die Garagentore – bumm, bumm, bumm -, bis die Hausfrauen in der Nachbarschaft sich beschwerten.»
Die «Martasträssler» machten in den 1950er und 1960er Jahren das Viereck Marta-, Zentral-, Zypressen- und Aemtlerstrasse unsicher. Dort lieferten sie sich Americaine-Velorennen um Häuserblocks, tschutteten den lieben langen Tag vor Feuerwehrtoren und Hauseinfahrten. Köbi Kuhn schreibt in seiner Autobiografie: «Ich ballerte oft stundenlang den Ball gegen die Garagentore – bumm, bumm, bumm -, bis die Hausfrauen in der Nachbarschaft sich beschwerten.»
Die Martasträssler spielten Fussball mit Tennisbällen, turnten, boxten und fuhren schnelle Rennvelos. Abends wurde getrunken und verbotenerweise geraucht, bei der
Bäckerei Streuli kaufte man sackweise Crèmeschnitten-Abschnitte für 20 Rappen. Es waren Schweizer Jugendliche und italienische mit Namen wie Alborghetti, Civati, Ravegnini oder
Piatti. Sie pfiffen und schnorrten herum – Könige waren jene, die im Sport Höchstleistungen erbrachten. Einige traten später ins Rampenlicht wie der GC-Spieler Richard Jäger, die
FCZ-Legende Bruno Brizzi oder Kunstturn-Europameister Max Benker. Und eben Köbi Kuhn.
Jahre später trafen sich die «Martasträssler» regelmässig, um über die alten Zeiten zu reden. Einige von ihnen, heute über 80, treffen sich immer noch und tauschen Erinnerungen aus. Der Journalist David Sarasin hat über sie einen wunderschönen Artikel im «Tages-Anzeiger» vom 7. Februar geschrieben. Ein Porträt des damaligen Arbeiterquartiers Wiedikon um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Lesen Sie hier den ganzen Text.
Literaturhinweis: Köbi Kuhn und Sherin Kneifl: Köbi Kuhn. Die Autobiografie. Zürich 2019.
Jahre später trafen sich die «Martasträssler» regelmässig, um über die alten Zeiten zu reden. Einige von ihnen, heute über 80, treffen sich immer noch und tauschen Erinnerungen aus. Der Journalist David Sarasin hat über sie einen wunderschönen Artikel im «Tages-Anzeiger» vom 7. Februar geschrieben. Ein Porträt des damaligen Arbeiterquartiers Wiedikon um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Lesen Sie hier den ganzen Text.
Literaturhinweis: Köbi Kuhn und Sherin Kneifl: Köbi Kuhn. Die Autobiografie. Zürich 2019.