Der «Charlottengarten» liegt weder in Berlin-Charlottenburg noch in einem verwunschenen Schlosspark. Sondern im Kreis 3 auf dem Wieding-Hügel, direkt neben der Bühlkirche.
Wer in den letzten Jahrzehnten das Primarschulhaus Bühl besucht hat, kennt ihn: es ist der dortige Schülergarten. Der «Charlottengarten» ist über 100 Jahre alt (1914 eröffnet) und
wird zusammen mit 22 anderen Schulgärten von der Gesellschaft für Schülergärten verwaltet. Der Verein will gemäss seinen Statuten von 1913 «mit Hilfe der Gartenarbeit Knaben und
Mädchen der mittleren Schulstufen (…) vor den Gefahren des Gassenlebens und anderen schädlichen Einflüssen bewahren, ihre körperliche Entwicklung fördern und ihnen Freude an der
Arbeit und Liebe zum Boden der Heimat wecken».
Ein edles Ziel, das immer noch gültig ist, auch wenn es heute anders formuliert würde. Der Charlottengarten auf dem Bühl-Hügel bietet Primarschülern ab der zweiten Klasse die Möglichkeit, anderthalb Stunden pro Woche unter Anleitung zu gärtnern. Für die Kinder ist es ein Freifach, das jedes Jahr über zwei Dutzend von ihnen belegen. Seit 41 Jahren leitet Susanne Ruppen, eine frühere Primarlehrerin, den Charlottengarten. Ihr weisser Haarschopf und das freundliche Gesicht sind im Rebhügel-Quartier ebenso bekannt wie das mit grosser Leidenschaft, Erfahrung und Ausdauer gepflegte kleine Gartenparadies.
Ein edles Ziel, das immer noch gültig ist, auch wenn es heute anders formuliert würde. Der Charlottengarten auf dem Bühl-Hügel bietet Primarschülern ab der zweiten Klasse die Möglichkeit, anderthalb Stunden pro Woche unter Anleitung zu gärtnern. Für die Kinder ist es ein Freifach, das jedes Jahr über zwei Dutzend von ihnen belegen. Seit 41 Jahren leitet Susanne Ruppen, eine frühere Primarlehrerin, den Charlottengarten. Ihr weisser Haarschopf und das freundliche Gesicht sind im Rebhügel-Quartier ebenso bekannt wie das mit grosser Leidenschaft, Erfahrung und Ausdauer gepflegte kleine Gartenparadies.
Hier wächst Gemüse sonder Zahl: Tomaten, Gurken, Radiesli, Lauch, Sellerie, Mais, Rüebli, Zucchetti, Bohnen, Kohlrabi.
Dazu blühen Sonnenblumen, Tulpen, Osterglocken, Vergissmeinnicht und vieles mehr. Die Kinder dürfen das selbst Gepflanzte und Geerntete mit nach Hause nehmen. Susanne Ruppen will
Schülerinnen und Schülern beibringen, was Menschen zum täglichen Verzehr selbst produzieren können; was Biodiversität heisst; und natürlich wie aus Setzlingen nahrhaftes Gemüse
und eine Blütenpracht heranwachsen. Vor allem für Stadtkinder eine wertvolle Naturlektion.
Nun hat eine Nachbarin aus dem Quartier, die Fernsehjournalistin Karoline Wirth, die ihren Sohn vor einigen Jahren in den Schülergarten geschickt hat, ein wunderbares Porträt
über die Schulgärtnerin gedreht. Der 13-minütige Film mit dem Titel «Die Susanne-Methode» stellt die aussergewöhnliche Person vor, die Hunderte von Kindern in das Gärtnern
eingeführt hat. Eine Frau, die gelegentlich ihrem Namen alle Ehre macht – wenn sie etwa Katzen (die sie im übrigen mag) ruppig aus einem Pflanzenbeet vertreibt oder einem Kind mit
burschikos-kräftigem Griff zeigt, wie man fachgerecht eine Pflanze aus dem Boden zieht.
Susanne Ruppen hat im Laufe der 41 Jahre, die sie den Charlottengarten betreut, mehrere Erziehungsgenerationen erlebt. «Vor 20 Jahren galt noch die laissez-faire-Erziehung», sagt sie ohne Begeisterung. Vor 40 Jahren hingegen hätten die Kinder noch eigene Gartenerfahrung mitgebracht. Umso lebensbildender – ist zu vermuten – dürften Susanne Ruppens Erfahrung und Handwerk für viele heutige Schülerinnen und Schüler sein. Während der coronabedingten Schulschliessung hat sie mit erwachsenen Helferinnen den Minimalbetrieb aufrechterhalten. Nun aber freut sie sich, wenn endlich wieder die Schüler zur Gartenarbeit erscheinen.
Sehen Sie hier den 13-minütigen Film von Karoline Wirth über Susanne Ruppen und den Charlottengarten.
Mehr zum Charlottengarten.
Susanne Ruppen hat im Laufe der 41 Jahre, die sie den Charlottengarten betreut, mehrere Erziehungsgenerationen erlebt. «Vor 20 Jahren galt noch die laissez-faire-Erziehung», sagt sie ohne Begeisterung. Vor 40 Jahren hingegen hätten die Kinder noch eigene Gartenerfahrung mitgebracht. Umso lebensbildender – ist zu vermuten – dürften Susanne Ruppens Erfahrung und Handwerk für viele heutige Schülerinnen und Schüler sein. Während der coronabedingten Schulschliessung hat sie mit erwachsenen Helferinnen den Minimalbetrieb aufrechterhalten. Nun aber freut sie sich, wenn endlich wieder die Schüler zur Gartenarbeit erscheinen.
Sehen Sie hier den 13-minütigen Film von Karoline Wirth über Susanne Ruppen und den Charlottengarten.
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