Wohnsiedlung im Laubegg aus der
Vogelschau. Einmündung Giesshübelstrasse (von links) in Uetlibergstrasse (unten)
Aus der Luft sehen die Reihen-Einfamilienhäuser wie ein auf den Kopf gestelltes «V» in Schnüerlischrift aus. Es ist eine typische Kleinhaussiedlung, wie sie in Zürich in der
Zwischenkriegszeit dutzendweise aus dem Boden gestampft wurden. Entstanden sind solche Wohnkolonien meist als Projekt einer selbstbewussten Stadtverwaltung, die für Neuzuzüger
günstigen Wohnraum schaffen wollte, oder als Vorhaben einer Bau- oder Handwerkergenossenschaft, die ihre Wurzeln in der Arbeiterbewegung hatten. Eine dritte Bauherrschaft bildeten
private Trägerschaften: Firmen, Industrielle oder weitsichtige Mittelständler. Zu dieser letzten Gruppe gehört die Laubegg-Siedlung bei der Einmündung der Uetliberg- in die
Giesshübelstrasse. Sie wird diesen Sommer 100 Jahre alt.
Die Mal- und Gestaltungstherapeutin Doris Klingenberg, die seit 45 Jahren mit ihrer Familie im «Laubegg» wohnt, hat ein reich illustriertes Buch über die Geschichte der Siedlung geschrieben. Ein Buch, das die wichtigsten Zeitabschnitte resümiert und tolle Geschichten von Menschen erzählt, die dort gelebt haben. Etwa das Porträt der leicht schrulligen, aber auch etwas mysteriösen «Fräulein Emma». Oder des Bewohners Hugo S., der sagenhafte 87 Jahre – von Geburt bis Tod – dort im Elternhaus gelebt hat. Oder des Briefträgers, der den Inhalt von Postkarten jeweils laut-fröhlich vor der Haustüre ankündigte. Die Laubegg-Chronistin hat zahlreiche private Fotos aufgestöbert, mit Nachkommen von Bewohnern gesprochen, Bilder im Baugeschichtlichen Archiv und beim Heimatschutz gefunden. So enthält ihr Werk im A4 Format neben zahlreichen Familienfotos auch Skizzen, Dokumente, Pläne und Luftaufnahmen. Es umfasst 204 Seiten, kostet CHF 48 und erscheint anfangs August – rechtzeitig zum Laubegg-Fest am 22. August.
Die Mal- und Gestaltungstherapeutin Doris Klingenberg, die seit 45 Jahren mit ihrer Familie im «Laubegg» wohnt, hat ein reich illustriertes Buch über die Geschichte der Siedlung geschrieben. Ein Buch, das die wichtigsten Zeitabschnitte resümiert und tolle Geschichten von Menschen erzählt, die dort gelebt haben. Etwa das Porträt der leicht schrulligen, aber auch etwas mysteriösen «Fräulein Emma». Oder des Bewohners Hugo S., der sagenhafte 87 Jahre – von Geburt bis Tod – dort im Elternhaus gelebt hat. Oder des Briefträgers, der den Inhalt von Postkarten jeweils laut-fröhlich vor der Haustüre ankündigte. Die Laubegg-Chronistin hat zahlreiche private Fotos aufgestöbert, mit Nachkommen von Bewohnern gesprochen, Bilder im Baugeschichtlichen Archiv und beim Heimatschutz gefunden. So enthält ihr Werk im A4 Format neben zahlreichen Familienfotos auch Skizzen, Dokumente, Pläne und Luftaufnahmen. Es umfasst 204 Seiten, kostet CHF 48 und erscheint anfangs August – rechtzeitig zum Laubegg-Fest am 22. August.
Gebaut wurde die Laubegg-Siedlung 1920 im Auftrag der Immobiliengenossenschaft «Favorite», entworfen von den beiden
Architekten Heinrich Oetiker (1886-1968) und Karl Kündig (1883-1969). Sie schufen eine Siedlung, die sich am englischen Gartenstadt-Ideal orientierte: 38 dreistöckige Häuser mit
je einem hinteren und vorderen Garten. Oetiker erwarb selbst ein Haus, wurde 1938 Oberbauleiter der schweizerischen Landesausstellung und 1942 als Vertreter des Landesrings in den
Zürcher Stadtrat gewählt. Dort wirkte er bis 1954 als Vorsteher des Hochbauamtes.
Doris Klingenberg schildert nicht allein die Geschichte von Planung und Bau, von den ersten Käufern und den Inneneinrichtungen. Sie versteht es auch, in bildhafter Sprache den Wandel der Siedlungsgemeinschaft, eingebettet ins Zeitgeschehen, zu erzählen. Wie wirtschaftliche Not und Mobilmachung die Wohnkolonie zusammenschweissten. Wie sich Wohnformen bis zur Bildung der ersten WG in den 1970er Jahren veränderten. Dass soziale Kontrolle nicht immer erwünscht war. Dass sich die Gemeinschaft aber auch um Einsame und Bedürftige kümmerte.
Imposant ist die Verwandlung der Umgebung. Die ehemaligen Ziegelfabriken im Südosten wurden 1972 gesprengt und stillgelegt. Dafür wuchs 1979 bis 1996 mit dem Einkaufszentrum und der grossen Wohnüberbauung Brunaupark eine urbane Nachbarschaft heran. Nicht zu kurz kommen Details wie die unterschiedlichen Eingangstüren oder die kunstvollen Ornamente am Bau: so zum Beispiel der ausgehungerte Löwe, der an die Gründung kurz nach dem Ersten Weltkrieg und die Not der Spanischen Grippe erinnerte.
Doris Klingenberg schildert nicht allein die Geschichte von Planung und Bau, von den ersten Käufern und den Inneneinrichtungen. Sie versteht es auch, in bildhafter Sprache den Wandel der Siedlungsgemeinschaft, eingebettet ins Zeitgeschehen, zu erzählen. Wie wirtschaftliche Not und Mobilmachung die Wohnkolonie zusammenschweissten. Wie sich Wohnformen bis zur Bildung der ersten WG in den 1970er Jahren veränderten. Dass soziale Kontrolle nicht immer erwünscht war. Dass sich die Gemeinschaft aber auch um Einsame und Bedürftige kümmerte.
Imposant ist die Verwandlung der Umgebung. Die ehemaligen Ziegelfabriken im Südosten wurden 1972 gesprengt und stillgelegt. Dafür wuchs 1979 bis 1996 mit dem Einkaufszentrum und der grossen Wohnüberbauung Brunaupark eine urbane Nachbarschaft heran. Nicht zu kurz kommen Details wie die unterschiedlichen Eingangstüren oder die kunstvollen Ornamente am Bau: so zum Beispiel der ausgehungerte Löwe, der an die Gründung kurz nach dem Ersten Weltkrieg und die Not der Spanischen Grippe erinnerte.
Der Quartierverein gratuliert der Laubegg-Siedlung zum 100-Jahr-Jubiläum und empfiehlt das interessante Lesebuch
wärmstens. Es kann zum Preis von CHF 48 plus Versandkosten bestellt werden bei: d.klingenberg@bluewin.ch oder
Telefon 044 461 00 71.