Josef Weber, 52 Jahre Herrencoiffeur in
Wiedikon, mit Fasson-Schnitt (Foto: Anna-Tia Buss, Tagesanzeiger)
Coiffeursalons sind in Wiedikon zahlreich. Neue und alte, Damen- und Herren-, traditionelle und ausgefallene. Immer mal wieder schliesst einer die Pforten, während ein
anderer unter kreativem Namen öffnet: Frisör, Barber, Hairstylist, Boutique Coiffeur, Hairdresser, Figaro, Aufhübscher. Selten aber sind jene Haarpfleger, die ein Geschäft mehr
als 50 Jahre lang betreiben. 1968 hörte ein gelernter junger Schwyzer Coiffeur, dass in Wiedikon ein Lokal frei wurde. Flugs mietete er dieses, steckte «Flugblätter» - so nannte
man damals Flyer - in die Briefkästen des Quartiers und warb um Kunden.
Jetzt, 52 Jahre später, schliesst Josef Weber seinen Herrensalon an der Bremgartnerstrasse 48. «Super Coiffeur, hat das Haarschneiden voll im Griff. Herr Weber ist nett, witzig und kann einem Kunden auch gut zuhören. BRAVO» schrieb ein Kunde vor 2 Jahren im zuri.net über ihn. Seine Spezialität war der «Fasson-Schnitt»: das Haar im Nacken und an den Seiten kurz, zum Deckhaar hin wird es immer länger. «Der Fasson geht ruckzuck, ist rassig und unkompliziert», erzählte der Coiffeur kürzlich dem «Tagesanzeiger». Er selbst trägt diesen Schnitt auch heute noch mit 75 Jahren – in einer bewundernswerten Dichte.
Bei Weber legte man für einen Herrenschnitt noch 25 oder 30 Franken hin. Bei halben Glatzen verrechnete er auch mal nur 20 Franken. Seine Stammkundschaft zählte gegen 250 Personen, «darunter fünf Frauen mit Kurzhaarfrisur». Weber ist zwar kein Wiediker, sondern lebt im Kanton Schwyz. So fuhr er jeden Tag mit dem Zug oder Auto von Lachen, später Galgenen nach Zürich. Im Sommerhalbjahr schwang er sich auf den Sattel seines Rennvelos und legte die Strecke in bemerkenswerter Zeit von anderthalb Stunden zurück. Von halb neun bis halb sieben stand er in seinem Salon in Wiedikon, machte kaum Mittagspause, ass nur etwas zwischendurch. Nur selten ging er in die Ferien. Einzig in der Coronazeit musste er sechs Wochen untätig bleiben.
Auf Ende Juni 2020 schloss Weber sein 16 Quadratmeter grosses Lokal mit den zwei Stühlen und der schwarzen Holzkasse zum letzten Mal ab. Das Haus wird saniert, und eine unspektakuläre, aber beliebte Wiediker Coiffeurstube verschwindet. Die Tamedia-Journalistin Salome Müller hat den Inhaber vor seinem Abschied besucht und ein schönes Porträt geschrieben: «Der letzte Schnitt». Lesen Sie hier den ganzen Text aus dem Tagesanzeiger vom 14. Juli 2020.
Jetzt, 52 Jahre später, schliesst Josef Weber seinen Herrensalon an der Bremgartnerstrasse 48. «Super Coiffeur, hat das Haarschneiden voll im Griff. Herr Weber ist nett, witzig und kann einem Kunden auch gut zuhören. BRAVO» schrieb ein Kunde vor 2 Jahren im zuri.net über ihn. Seine Spezialität war der «Fasson-Schnitt»: das Haar im Nacken und an den Seiten kurz, zum Deckhaar hin wird es immer länger. «Der Fasson geht ruckzuck, ist rassig und unkompliziert», erzählte der Coiffeur kürzlich dem «Tagesanzeiger». Er selbst trägt diesen Schnitt auch heute noch mit 75 Jahren – in einer bewundernswerten Dichte.
Bei Weber legte man für einen Herrenschnitt noch 25 oder 30 Franken hin. Bei halben Glatzen verrechnete er auch mal nur 20 Franken. Seine Stammkundschaft zählte gegen 250 Personen, «darunter fünf Frauen mit Kurzhaarfrisur». Weber ist zwar kein Wiediker, sondern lebt im Kanton Schwyz. So fuhr er jeden Tag mit dem Zug oder Auto von Lachen, später Galgenen nach Zürich. Im Sommerhalbjahr schwang er sich auf den Sattel seines Rennvelos und legte die Strecke in bemerkenswerter Zeit von anderthalb Stunden zurück. Von halb neun bis halb sieben stand er in seinem Salon in Wiedikon, machte kaum Mittagspause, ass nur etwas zwischendurch. Nur selten ging er in die Ferien. Einzig in der Coronazeit musste er sechs Wochen untätig bleiben.
Auf Ende Juni 2020 schloss Weber sein 16 Quadratmeter grosses Lokal mit den zwei Stühlen und der schwarzen Holzkasse zum letzten Mal ab. Das Haus wird saniert, und eine unspektakuläre, aber beliebte Wiediker Coiffeurstube verschwindet. Die Tamedia-Journalistin Salome Müller hat den Inhaber vor seinem Abschied besucht und ein schönes Porträt geschrieben: «Der letzte Schnitt». Lesen Sie hier den ganzen Text aus dem Tagesanzeiger vom 14. Juli 2020.