Da, wo heute das Einkaufs-, Kino- und Wohnquartier Sihcity steht, befand sich bis vor 25 Jahren die mächtige Papierfabrik Sihl. Sie bildet Teil der frühen Wiediker
Industriegeschichte, deren frühste Wurzeln bis ins 15. Jahrhundert reichen, als im Werdquartier eine Papiermühle an der Sihl gebaut wurde. Im Jahr 1836 gründeten Banquiers und
Unternehmer aus alteingesessenen Zürcher Familien dann die mechanische Papierfabrik am Sihlufer bei der heutigen Utobrücke. Schon damals beschäftigte das Werk gegen 100
Arbeiter.
«Geschäftig geht es auf dem Gelände zu. Güterwaggons mit Rohstoffen kreuzen die Lastwagen, die das fertige Papier ausliefern. Ein Kanal leitet das Sihlwasser in die Fabrik, um die Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Aus dem Hochkamin dampft es, und es liegt in der Luft: Das Papiermachen ist etwas Besonderes.» Dieses Bild habe sich dem Betrachter von 1965 geboten, schildert der Chronist von Sihlcity auf deren Homepage. Mehr als 150 Jahre dampfte es aus dem Hochkamin, einem der wenigen Zeugen, die von dieser Zeit übrig geblieben sind.
«Geschäftig geht es auf dem Gelände zu. Güterwaggons mit Rohstoffen kreuzen die Lastwagen, die das fertige Papier ausliefern. Ein Kanal leitet das Sihlwasser in die Fabrik, um die Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Aus dem Hochkamin dampft es, und es liegt in der Luft: Das Papiermachen ist etwas Besonderes.» Dieses Bild habe sich dem Betrachter von 1965 geboten, schildert der Chronist von Sihlcity auf deren Homepage. Mehr als 150 Jahre dampfte es aus dem Hochkamin, einem der wenigen Zeugen, die von dieser Zeit übrig geblieben sind.
Der Wiediker Lokalhistoriker Paul Etter hatte in seinem Buch «Alt-Wiedikon von Au bis Ziegelhütten», das der Quartierverein 1977 herausgab, geschrieben: 1572 kaufte die
Gemeinde Wiedikon dieses Land und liess die dort stehende Ziegelhütte abreissen. Das eingezäunte Moosgut gab sie über 250 Jahre lang zu Lehen, bis es 1837 die neugegründete AG für
die Papierfabrik übernahm. Die Zeit war günstig: Im 19. Jahrhundert nahm der Stellenwert von Bildung stark zu, Schulen wurden gegründet, die Zahl der Zeitungen, Flugschriften und
Bücher wuchs – und damit der Bedarf an Papier. Die «Sihl Papier», wie sie bald hiess, blühte auf. In der Wirtschaftskrise 1931 wurde die Firma stark getroffen, erholte sich aber
wieder. 1973 baute das florierende Unternehmen die damals weltweit grösste Maschine für Transparentpapier. Nun arbeiteten rund 500 Beschäftigte in Schichten rund um die Uhr.
In der Rezession nach der Erdölkrise ging es bergab: Kurzarbeit, Stilllegung, nur die Ausrüsterei lief noch bis 1990 weiter. Einige Hallen und Werkstätten wurden an Künstler und Kleinunternehmer vermietet. Die Website von Sihlcity berichtet über das Auf und Ab der stolzen Sihlpapier.
Nach der Jahrhundertwende erfolgte schrittweise die Umwandlung des «Sihl Papier»-Areals zum «Urban Entertainment Center». Totalunternehmer Karl Steiner entwickelte zusammen mit Architekt Theo Hotz die Idee von «Sihlcity». Die heutigen Eigentümer – fünf Immobilienfonds der Credit Suisse - kauften das Areal sowie das Konzept und liessen im Juli 2003 die Bagger auffahren. Auf der grössten Baustelle Zürichs entstand innert vier Jahren für 620 Millionen Franken das Einkaufszentrum zwischen Sihl, Autobahn, SZU und Allmend. Der Hochkamin, der Papiersaal und die Rüsterei erinnern noch heute an die stolze Geschichte von 500 Jahren Wiediker Papierproduktion.
In der Rezession nach der Erdölkrise ging es bergab: Kurzarbeit, Stilllegung, nur die Ausrüsterei lief noch bis 1990 weiter. Einige Hallen und Werkstätten wurden an Künstler und Kleinunternehmer vermietet. Die Website von Sihlcity berichtet über das Auf und Ab der stolzen Sihlpapier.
Nach der Jahrhundertwende erfolgte schrittweise die Umwandlung des «Sihl Papier»-Areals zum «Urban Entertainment Center». Totalunternehmer Karl Steiner entwickelte zusammen mit Architekt Theo Hotz die Idee von «Sihlcity». Die heutigen Eigentümer – fünf Immobilienfonds der Credit Suisse - kauften das Areal sowie das Konzept und liessen im Juli 2003 die Bagger auffahren. Auf der grössten Baustelle Zürichs entstand innert vier Jahren für 620 Millionen Franken das Einkaufszentrum zwischen Sihl, Autobahn, SZU und Allmend. Der Hochkamin, der Papiersaal und die Rüsterei erinnern noch heute an die stolze Geschichte von 500 Jahren Wiediker Papierproduktion.
Lesen Sie dazu auch den Artikel von Jan
Strobel im Tagblatt vom 1. Juli 2020.