Werner Huber ist Redaktor der Architekturzeitschrift «Hochparterre». In jahrelanger Arbeit hat er einen monumentalen Architekturführer der Stadt Zürich erarbeitet. 1200
Bauten, die Zürichs Stadtbild prägen, hat er dabei gesammelt. Nicht nur ästhetische Glanzlichter, sondern auch «Alltägliches und Missratenes, das die Stadt aber genauso prägt». In
einem Spaziergang mit einem NZZ-Redaktor stellt Huber zehn typische Gebäude aus Alt-Wiedikon vor.
Zum Beispiel die beiden dominanten Eckhäuser «Zum Korn» und «Zum Schimmeltor», die in der Nachbarschaft kaum jemand beim Namen kennt, obwohl sie die Zufahrtsachse zum Bahnhof Wiedikon an der Schimmelstrasse flankieren. Sie sind ein Werk des damaligen Stadtbaumeisters Hermann Herter, erbaut 1925 bis 1927. Damals wurde die einst ebenerdige Eisenbahnlinie vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Enge, die durch den Bahnhof Wiedikon führt, in den Seebahngraben versenkt – ein kühner städtebaulicher Entscheid. «Nur schade», findet NZZ-Journalist Adi Kälin, «dass der Bahnhof selber im ganzen Gefüge etwas klein geraten ist.»
Zum Beispiel die beiden dominanten Eckhäuser «Zum Korn» und «Zum Schimmeltor», die in der Nachbarschaft kaum jemand beim Namen kennt, obwohl sie die Zufahrtsachse zum Bahnhof Wiedikon an der Schimmelstrasse flankieren. Sie sind ein Werk des damaligen Stadtbaumeisters Hermann Herter, erbaut 1925 bis 1927. Damals wurde die einst ebenerdige Eisenbahnlinie vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Enge, die durch den Bahnhof Wiedikon führt, in den Seebahngraben versenkt – ein kühner städtebaulicher Entscheid. «Nur schade», findet NZZ-Journalist Adi Kälin, «dass der Bahnhof selber im ganzen Gefüge etwas klein geraten ist.»
Die neue Biberleiter führt
über den Sihlüberfall und damit den Bahntunnel Wiedikon - Enge (Foto Barbara Hutzl-Ronge)
Als Folge der Tieferlegung musste die Sihl auf einer Länge von 900 Metern höher gelegt werden, um eine künstliche Schwelle mit einem Wasserfall zu schaffen, den sogenannten
Sihlüberfall. Dabei geht es nicht um einen kriminellen Akt im benachbarten Sihlhölzli, sondern um die Unterquerung des Flusses durch eben
diesen Bahntunnel – unweit der Fussgänger- und Velobrücke Hertersteg. Am gleichen Ort ist übrigens vor kurzem die neue Biberleiter gebaut worden. Darauf hat uns die Wiediker
Stadtführerin Barbara Hutzl-Ronge aufmerksam gemacht: «Unser neuer Quartierbewohner - der Biber - hat nun freien Weg ins Sihlmätteli und in die Innerschweiz.»
Doch zurück zu Stadtwanderer Werner Huber. Dieser entdeckte schon als junger Erwachsener mit Block und Kamera imposante Gebäude und schrieb städtische Ämter an, um deren
Grundrisspläne und Ansichten zu erhalten. Huber ist familiär vorbelastet, stolperte er doch bereits als Bub mit seinem Grossvater, der als Polier arbeitete, auf Baustellen herum.
Sein neuer «Architekturführer Zürich» umfasst 780 Seiten, kostet 78 Franken und ist im Verlag Hochparterre erschienen.
Auf ihrem Gang durch Wiedikon streifen der Architekt und der Lokalredaktor durch weitere Strassen und Plätze, um markante Bauwerke aufzustöbern. Dazu gehören:
Auf ihrem Gang durch Wiedikon streifen der Architekt und der Lokalredaktor durch weitere Strassen und Plätze, um markante Bauwerke aufzustöbern. Dazu gehören:
- der Steinerhof mit der Post 8036 an der Seebahnstrasse 85
- das Hohe Haus West mit dem Café Salut (in der NZZ fälschlich «Café Salon» genannt) an der Weststrasse 20 von Loeliger Strub
- die Brandwache an der Manessestrasse 20 von Hermann Herter
- das Mietshaus Aegerten an der Manessestrasse 40-60 von Rudolf Salvisberg
- die Sihlhochstrasse mit ihrem Betonstumpf hoch über dem Fluss, «eine Ungeheuerlichkeit», die auch schon zu spektakulären Unfällen geführt hat
- die Überbauung Manessehof der FGZ an der Ecke Uetlibergstrasse/Hopfenstrasse von Ueli Marbach und Arthur Rüegg
- das Atelier- und Wohnhaus der Künstlergenossenschaft an der Wuhrstrasse 8-10 von Ernst Gisel
- und schliesslich die Überbauung Schmiede Wiedikon an der Ecke Birmensdorferstrasse/Schlossgasse von Moser & Kopp.