Seit Monaten leiden die 25 Quartiervereine der Stadt Zürich unter dem Lockdown sprich dem Versammlungsverbot und der
Schliessung von Restaurants. Deshalb versucht jeder Ortsverein auf seine Weise, mit den Mitgliedern in Kontakt zu treten. Sei’s durch schriftlich durchgeführte
Generalversammlungen, durch Treffen auf einer Videokonferenz, digitale Vorstandssitzungen und anderes mehr. In Wiedikon haben wir es mit einem neuen Format probiert: dem
Wiediker Wirtuelle Apéro.
Was steckt dahinter? Und wie kam’s dazu? In unserem Vorstand sitzt Digitalexperte Flurin Capaul, zugleich Kassier des Quartiervereins.
Flurin ist ein typischer «Macher», er packt 100 Sachen an, probiert noch mehr aus und sprudelt stets vor neuen Ideen. Auf den sozialen Medien bewegt er sich wie ein Fisch im
Wasser: hier mal was über die politische Konkurrenz posten, dort eine Foto schiessen und pfefferscharf kommentieren oder – mit nicht allzu grosser Zurückhaltung – seinen
zahlreichen Freunden die eigenen Kochkünste präsentieren. Fernsehauftritt, Besuch beim Stadtrat, einen Fussballclub präsidieren – alles schon praktiziert. Auf seinem «Mist» ist
zum Beispiel die letztjährige Osterblumen-Aktion des Quartiervereins in Wiediker Altersheimen gewachsen. Im Lockdown hat er für Kinder auf Youtube den Märchenonkel gespielt. Und
vor zwei Jahren lancierte er – als «erster Quartierverein der Welt» – den sensationellen Coup, dass man den QV-Mitgliederbeitrag auch in Kryptowährung bezahlen kann. Natürlich
gehört Flurin auch zu jenen, die nach der monatlichen Vorstandssitzung nie beim anschliessenden Feierabendbier im «Falken» fehlen.
Letzteres schmerzt ihn im aktuellen Shutdown am meisten. Also entwickelt unser Vorstands-Zampano seinen neusten Gag: den erwähnten «wirtuellen» Apéro. Die Technologie heisst Airmeet. Man logt sich per Telefon oder Laptop ein und trifft sich an digitalen Stammtischen in der virtuellen Bar. Wer sich ein paar Tage zuvor angemeldet hat, darf sich auf Kosten des Quartiervereins bei Palu Pizza ein Apérogetränk holen. Am Freitagabend, 28. Februar, ist es dann soweit. Wie in der Quartierbeiz trudeln nach und nach die Gäste ein und setzen sich nach der Begrüssung durch Moderator Flurin an einen der vier Tische.
Letzteres schmerzt ihn im aktuellen Shutdown am meisten. Also entwickelt unser Vorstands-Zampano seinen neusten Gag: den erwähnten «wirtuellen» Apéro. Die Technologie heisst Airmeet. Man logt sich per Telefon oder Laptop ein und trifft sich an digitalen Stammtischen in der virtuellen Bar. Wer sich ein paar Tage zuvor angemeldet hat, darf sich auf Kosten des Quartiervereins bei Palu Pizza ein Apérogetränk holen. Am Freitagabend, 28. Februar, ist es dann soweit. Wie in der Quartierbeiz trudeln nach und nach die Gäste ein und setzen sich nach der Begrüssung durch Moderator Flurin an einen der vier Tische.
Gekommen sind: der 28-jährige Football-Spieler ebenso wie der fitte 88-jährige Quartierhistoriker Hermi Schumacher, eine neu
kandidierende Schulpräsidentin und der Chef der Theatergruppe «Schräge Vögel», eine SP-Kantonsrätin, ein SVP-Kantonsrat, der Kantonalpartei-Präsident der FDP und viele andere.
Bekannte, aber auch wildfremde Gesichter, wie man sie auch am Falken-Stammtisch trifft. Es entwickelt sich ein Gespräch, vorerst eher fragend und abtastend, manche aber plaudern,
als müssten sie uns das Quartier, die Familiengeschichte und die aktuelle Strassensperrung erklären. Man darf den Platz auch wechseln, setzt sich nach Lust und Laune an einen
neuen Tisch mit anderen Gesichtern.
«Es war super lässig,» sagt Stammtisch-Urgestein Niggi Schwald, «das kann man gerne wiederholen.» Er habe sich bestens amüsiert. «Ein tolles Erlebnis,» fanden auch andere. Organisator Flurin ist überrascht, dass über 20 Personen teilgenommen haben und mehr als eine Hand voll weitere aus Termingründen absagen mussten. «Es hat sich gezeigt, dass ein Bedürfnis nach Austausch und Vernetzung besteht.» Am meisten freut er sich über das breite Spektrum des Publikums und dass auch «nicht-digital-Affine» dazu stiessen. Nach anderthalb Stunden verabschieden sich die ersten, zuhause wartet das Nachtessen oder die Freundin. Einige verabreden sich zu einem späteren bilateralen Treffen wie etwa der QV-Präsident mit der Chefin des gemischten «Zurich Giants»-Team, das den australischen Fooball mit «Aussie-Rules» nach Wiedikon holen will.
Zum Anstossen auf den ersten «Wiediker Wirtuelle Apéro» hatten wir gute Gründe. Von einem speziellen erfuhren wir aber erst nachträglich: Am 10. März 2021 teilte die Stadtkanzlei mit, dass Flurin Capaul im Wahlkreis 3 soeben als Nachfolger des zurücktretenden Raphaël Tschanz (FDP) zum Gemeinderat für den Rest der Amtsdauer bis 2022 gewählt worden sei. Herzliche Gratulation, Flurin! Wenn das kein Grund für einen neuen «Wiediker Wirtuelle Apéro» ist ...
«Es war super lässig,» sagt Stammtisch-Urgestein Niggi Schwald, «das kann man gerne wiederholen.» Er habe sich bestens amüsiert. «Ein tolles Erlebnis,» fanden auch andere. Organisator Flurin ist überrascht, dass über 20 Personen teilgenommen haben und mehr als eine Hand voll weitere aus Termingründen absagen mussten. «Es hat sich gezeigt, dass ein Bedürfnis nach Austausch und Vernetzung besteht.» Am meisten freut er sich über das breite Spektrum des Publikums und dass auch «nicht-digital-Affine» dazu stiessen. Nach anderthalb Stunden verabschieden sich die ersten, zuhause wartet das Nachtessen oder die Freundin. Einige verabreden sich zu einem späteren bilateralen Treffen wie etwa der QV-Präsident mit der Chefin des gemischten «Zurich Giants»-Team, das den australischen Fooball mit «Aussie-Rules» nach Wiedikon holen will.
Zum Anstossen auf den ersten «Wiediker Wirtuelle Apéro» hatten wir gute Gründe. Von einem speziellen erfuhren wir aber erst nachträglich: Am 10. März 2021 teilte die Stadtkanzlei mit, dass Flurin Capaul im Wahlkreis 3 soeben als Nachfolger des zurücktretenden Raphaël Tschanz (FDP) zum Gemeinderat für den Rest der Amtsdauer bis 2022 gewählt worden sei. Herzliche Gratulation, Flurin! Wenn das kein Grund für einen neuen «Wiediker Wirtuelle Apéro» ist ...