Das schnelle Einkaufen ist längst virtuell geworden. Dennoch sind Shoppingcenter wie das Wiediker «Sihlcity» neben der Allmend Brunau weiterhin im Trend. Warum? Das
beschreibt in einem aufschlussreichen Artikel Oliver Camenzind in der NZZ. Wir wollen ihn hier kurz resümieren.
Das erste Schweizer Shoppingcenter wurde 1970 in Spreitenbach eröffnet: das Tivoli in Spreitenbach. Das Einkaufszentrum in der Agglomeration von Zürich und Baden versprach neue Einkaufserlebnisse, wie sie in den USA und in Grossbritannien aufgekommen waren. Alles ist an einem Ort erhältlich. Also fährt man am Samstag mit der Familie im Auto in den Konsumtempel, um zu schauen, was man alles kriegt. Natürlich darf ein günstiges Mittagessen nicht fehlen, bevor man vollbeladen wieder nach Hause kehrt. Technologie, Tempo und Fortschritt sind angesagt. Bald schiessen Malls im ganzen Land aus dem Boden. Doch irgendwann ist die Luft und die Lust draussen. Als das Einkaufsparadies Sihlcity im Kreis 3 angekündigt wird, ist die Begeisterung schon wieder am Abflauen. Entsprechend mager bleiben die Umsätze nach der Eröffnung 2007 – deutlich unter den hohen Erwartungen.
Das erste Schweizer Shoppingcenter wurde 1970 in Spreitenbach eröffnet: das Tivoli in Spreitenbach. Das Einkaufszentrum in der Agglomeration von Zürich und Baden versprach neue Einkaufserlebnisse, wie sie in den USA und in Grossbritannien aufgekommen waren. Alles ist an einem Ort erhältlich. Also fährt man am Samstag mit der Familie im Auto in den Konsumtempel, um zu schauen, was man alles kriegt. Natürlich darf ein günstiges Mittagessen nicht fehlen, bevor man vollbeladen wieder nach Hause kehrt. Technologie, Tempo und Fortschritt sind angesagt. Bald schiessen Malls im ganzen Land aus dem Boden. Doch irgendwann ist die Luft und die Lust draussen. Als das Einkaufsparadies Sihlcity im Kreis 3 angekündigt wird, ist die Begeisterung schon wieder am Abflauen. Entsprechend mager bleiben die Umsätze nach der Eröffnung 2007 – deutlich unter den hohen Erwartungen.
Seit einigen Jahren jedoch zieht das Shoppinggeschäft wieder an. Bis zu 21'000 Personen pilgern seither an Spitzentagen ins Areal der ehemaligen Papierfabrik an der Sihl. Im
Tivoli zum Vergleich sind es zu Rekordzeiten 38'000 Besucherinnen und Besucher. Interessant ist der Paradigmenwechsel: Statt auf schnelles Einkaufen setzen Malls nun vermehrt auf
Gemächlichkeit. «Junge Frauen lassen sich jetzt pediküren, ein Mann liest in der Buchhandlung das erste Kapitel eines Romans. Zwei ältere Damen besprechen im Café, was sie zu
Mittag essen möchten. Morgens geht man hier zur Ärztin, abends ins Kino. Das Tempo ist weg.» So der Bericht in der «Neuen Zürcher Zeitung». Entsprechend wurde der Konsumtempel in
den letzten Jahren sanft umgebaut: Das Innere wirkt heller, offener, von der Decke baumeln Dekorationsobjekte aus dem Designbüro. Draussen stehen (bereits seit 2007) die beliebten
bananenförmigen Sitzgelegenheiten.
Das Einkaufszentrum wirkt entschleunigt, mehr freie Flächen in den Geschäften laden zum Verweilen ein. Zusammen mit dem Arena-Cinema-Komplex, wo jeweils auch ein Teil des Zurich Film Festival stattfindet, der alten Giessereihalle, dem Kamin auf dem Kalanderplatz und den Sitztreppen zur nahen Sihl nennt es sich nun «Urban Entertainment Center». Kundinnen und Kunden sollen vor Ort in Ruhe aussuchen, was ihnen gefällt. Anschliessend wird die Ware nach Hause geliefert. Es geht – so Autor Camenzind – nun nicht mehr darum, möglichst rasch möglichst viel erledigen zu können. Sondern: «Wir wollen unsere Ruhe. Und die Einkaufszentren – die werden sie uns verkaufen.»
Lesen Sie hier den ganzen Artikel aus der NZZ vom 1. November 2021.
Das Einkaufszentrum wirkt entschleunigt, mehr freie Flächen in den Geschäften laden zum Verweilen ein. Zusammen mit dem Arena-Cinema-Komplex, wo jeweils auch ein Teil des Zurich Film Festival stattfindet, der alten Giessereihalle, dem Kamin auf dem Kalanderplatz und den Sitztreppen zur nahen Sihl nennt es sich nun «Urban Entertainment Center». Kundinnen und Kunden sollen vor Ort in Ruhe aussuchen, was ihnen gefällt. Anschliessend wird die Ware nach Hause geliefert. Es geht – so Autor Camenzind – nun nicht mehr darum, möglichst rasch möglichst viel erledigen zu können. Sondern: «Wir wollen unsere Ruhe. Und die Einkaufszentren – die werden sie uns verkaufen.»
Lesen Sie hier den ganzen Artikel aus der NZZ vom 1. November 2021.