Quartierverein Wiedikon

Matto regiert im Friesenberg

12 Personen hinter schwedischen Gardinen: Wer ist der Mörder? Die Mörderin?
12 Personen hinter schwedischen Gardinen: Wer ist der Mörder? Die Mörderin?
Was es vor allem im ländlichen Raum gibt, kennt man auch im urbanen Wiedikon: Laienschauspieltheater. Allein im Kreis 3 wetteifern drei Amateurtheatervereine um die Gunst des städtischen Publikums. Der älteste ist die 1946 gegründete Theatergruppe Friesenberg. Der zweite, ebenfalls im Friesenberg beheimatete Verein, ist die Theatergruppe r67, geschaffen von ehemaligen Realschülern. «Wir sind schon 55», schreibt dazu ihr letztes Gründungsmitglied und heutige Leiter Gerhard Lengen. Ihre Philosophie ist so umwerfend wie elegant formuliert: «Wir spielen von schönem Boulevard über Kriminalstücke und Thriller bis zur klassischen Komödie alles, was Spass macht.»
Das Ensemble von «Matto regiert» - gefangen in der Enge der Irrenanstalt Das Ensemble von «Matto regiert» - gefangen in der Enge der Irrenanstalt
Im Wonnemonat Mai 2022 bringen die «r67»er elfmal den Roman «Matto regiert» von Friedrich Glauser auf die Bühne (Bühnenfassung: Renato Cavoli). Der Glauser-Krimi bürgt für Überraschung, Hochspannung und bodenständig-schweizerische Unterhaltung. Zum Stück schreibt die Truppe: «Direktor Borstli, der mit strenger Hand in seiner psychiatrischen Anstalt das Zepter führt, ist von einem Urlaub wieder zurückgekehrt. Man veranstaltet zu seinen Ehren ein kleines Fest. Am nächsten Morgen ist Direktor Borstli verschwunden.

Ausserdem fehlt ein namhafter Geldbetrag aus dem Büro des Direktors. Wachtmeister Studer von der Kantonspolizei Bern wird gerufen. Er findet schliesslich den Direktor tot auf. Studer fahndet nach dem Mörder oder der Mörderin. Dabei stösst er auf eine Mauer des Schweigens, was seine Aufgabe nicht gerade leicht macht. Und er trifft auf den Hausgeist, denn hier regiert Matto!»
Flyer zum neuen r67-Stück im Pfarreisaal St. Theresia Friesenberg Flyer zum neuen r67-Stück im Pfarreisaal St. Theresia Friesenberg
Friedrich Glauser (1896-1938) gehört zu den grossen Schweizer Erzählern der Zwischenkriegszeit. Seine fünf Wachtmeister-Studer-Romane bilden Teil des Schatzes deutschsprachiger Kriminalliteratur. Glausers Leben war geprägt von Entmündigung, Drogenabhängigkeit und Internierung in psychiatrischen Anstalten. Er fand seine letzte Ruhestätte im Zürcher Friedhof Manegg.

Der Dorfklassiker wird inszeniert vom freien Schauspieler Christof Oswald, der 2019 bereits das r67-Stück «Der süsseste Wahnsinn» inszeniert hat. Auf der Bühne wirken zwölf Laienschauspieler, darunter fünf Frauen, sowie ein gutes weiteres Dutzend Helferinnen und Helfer hinter den Kulissen. Ort, Daten und alles Wichtige zum Vorverkauf finden sich auf dem beiliegenden Flyer.

Uns bleibt zu wünschen, was auch der Sponsor ZKB tut: Viel Spass und gute Unterhaltung!