Vor wenigen Tagen hat die Post einen Flyer in die Haushaltungen der Postleitzahl 8045 verteilt. Das betrifft den südöstlichen Zipfel des Kreises 3: die Gebiete Friesenberg,
Albisgüetli, Binz, Brunaupark bis Manesseplatz. Mit einer schlechten Nachricht: Die Apotheke Brunaupark kündigt nach einem Besitzerwechsel den Vertrag zur Weiterführung der
Postfiliale und stellt deren Dienstleistungen auf 30. September 2022 ein. Eine Hiobsbotschaft für dortige Postkundinnen und -kunden.
Die Partnerfiliale Brunaupark besteht seit 2017, als die Post Giesshübel an der Uetlibergstrasse geschlossen wurde. In diesen fünf Jahren hat sich die Filiale Brunaupark zu «einer der grössten Partnerfilialen der Schweiz» entwickelt – so die Post Schweiz gegenüber dem Quartierverein Wiedikon. Sie verarbeite pro Tag im Schnitt 50 Einzahlungsscheine, liefere 43 Abholsendungen aus, nehme mehr als 100 Pakete entgegen, frankiere Briefe und verkaufe unzählige Briefmarken. Anders gesagt: Über hundert Personen suchen täglich die Postfiliale Brunau auf. Monatlich dürften Tausende von Anwohnerinnen und Pendlern von der Schliessung betroffen sein.
Blick zurück: Seit April 2022 ist die Schweizerische Post über die Kündigung informiert. Zwar führte sie in den Frühjahrs- und Sommermonaten Gespräche mit verschiedenen Geschäften, um eine Nachfolgelösung zu finden. Auch die Stadtentwicklung Zürich, eine Abteilung des Präsidialdepartements, wurde gemäss Postverordnung involviert. Auf Anfang Juli hat die Post auch den Quartierverein Wiedikon zur Konsultation eingeladen. Voller Freude skizzierte sie damals eine mögliche Lösung, nämlich die Einrichtung einer Postfiliale im Zeughaus Zürich an der Uetlibergstrasse – praktisch gegenüber dem Standort der früheren Post Giesshübel. Der Quartierverein begrüsste diesen Vorschlag ausdrücklich.
Doch kaum einen Monat später, anfangs August, fiel diese «Lösung» wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Dazu die Post in einem Telefongespräch mit Urs Rauber, dem Präsidenten des Quartiervereins, sinngemäss: Leider verlässt unser «Kontaktmann» das Zeughaus. Dieses widerruft nun die Zusage; der Kontaktmann habe keine Verhandlungskompetenz gehabt. Daraufhin erklärte der zuständige Post-Verantwortliche Netzentwicklungsspezialist Fritz Roth: «Meine Möglichkeiten sind im Moment erschöpft». Er bitte den Quartierverein, seine Fühler auszustrecken, um eventuell eine andere Lösung zu finden.
Ende August lotet deshalb der Quartierverein in mehreren Gesprächen fieberhaft neue Möglichkeiten aus:
Die Partnerfiliale Brunaupark besteht seit 2017, als die Post Giesshübel an der Uetlibergstrasse geschlossen wurde. In diesen fünf Jahren hat sich die Filiale Brunaupark zu «einer der grössten Partnerfilialen der Schweiz» entwickelt – so die Post Schweiz gegenüber dem Quartierverein Wiedikon. Sie verarbeite pro Tag im Schnitt 50 Einzahlungsscheine, liefere 43 Abholsendungen aus, nehme mehr als 100 Pakete entgegen, frankiere Briefe und verkaufe unzählige Briefmarken. Anders gesagt: Über hundert Personen suchen täglich die Postfiliale Brunau auf. Monatlich dürften Tausende von Anwohnerinnen und Pendlern von der Schliessung betroffen sein.
Blick zurück: Seit April 2022 ist die Schweizerische Post über die Kündigung informiert. Zwar führte sie in den Frühjahrs- und Sommermonaten Gespräche mit verschiedenen Geschäften, um eine Nachfolgelösung zu finden. Auch die Stadtentwicklung Zürich, eine Abteilung des Präsidialdepartements, wurde gemäss Postverordnung involviert. Auf Anfang Juli hat die Post auch den Quartierverein Wiedikon zur Konsultation eingeladen. Voller Freude skizzierte sie damals eine mögliche Lösung, nämlich die Einrichtung einer Postfiliale im Zeughaus Zürich an der Uetlibergstrasse – praktisch gegenüber dem Standort der früheren Post Giesshübel. Der Quartierverein begrüsste diesen Vorschlag ausdrücklich.
Doch kaum einen Monat später, anfangs August, fiel diese «Lösung» wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Dazu die Post in einem Telefongespräch mit Urs Rauber, dem Präsidenten des Quartiervereins, sinngemäss: Leider verlässt unser «Kontaktmann» das Zeughaus. Dieses widerruft nun die Zusage; der Kontaktmann habe keine Verhandlungskompetenz gehabt. Daraufhin erklärte der zuständige Post-Verantwortliche Netzentwicklungsspezialist Fritz Roth: «Meine Möglichkeiten sind im Moment erschöpft». Er bitte den Quartierverein, seine Fühler auszustrecken, um eventuell eine andere Lösung zu finden.
Ende August lotet deshalb der Quartierverein in mehreren Gesprächen fieberhaft neue Möglichkeiten aus:
- Der Filialleiter der Migros Brunaupark Philipp Föllmi, der früher die Migros-Filiale an der Schmiede Wiedikon leitete, erklärt, er stehe dem Anliegen grundsätzlich positiv gegenüber. Die Migros sei bereit, die Übernahme der verwaisten Postfiliale zu prüfen.
- Auch Heinz Fankhauser, Projektleiter Expansion und Standortentwicklung der Migros Zürich, sendet positive Signale, betont aber, dass die Post bei solchen Projekten immer «möglichst wenig investieren» wolle. Anfangs September, kurz vor Neueröffnung des Ladens, krebst die Migros zurück: «Der Umbau unserer Filiale ist weitgehend abgeschlossen. Eine Integration (der Post) würde heute hohe Zusatzinvestitionen auslösen.»
- Die vom Quartierverein angefragte Pensionskasse der Credit Suisse, Eigentümerin der Brunaupark AG, ist ebenfalls interessiert, bei der Nachfolgelösung mitzuhelfen. Der dafür zuständige Portfoliomanager Philipp Stamm, sagt: Das Bewirtschaftungs-Team im Brunaupark habe mit anderen Mietern Kontakt aufgenommen. Leider sei eine «Shop-in-shop»-Lösung kaum realistisch. Die «schlaueste» Möglichkeit sei wohl eine bauliche Erweiterung oder Anpassung an die Migros, die vermutlich am besten geeignet sei, eine Partnerfiliale zu betreiben. Die Gespräche und Verhandlungen dürften allerdings noch Tage oder Wochen dauern.
Inzwischen haben wir den 13. September – und die Post steht wieder auf Feld Eins. Ab 1.
Oktober 2022 – so die bittere Pille – müssen Kundinnen und Kunden aus der Region Brunaupark ihre Postgeschäfte in drei weit entfernten Filialen abwickeln:
Quartiervereinspräsident Urs Rauber bedauert das Schlamassel. Er hält fest, dass die Sicherstellung von Postdienstleistungen nicht Aufgabe eines ehrenamtlich tätigen Quartiervereins sei. «Wir engagieren uns gerne für unser Quartier. Aber die Post hat ihren Job stümperhaft erledigt, weiss sie doch seit April 2022 von der drohenden Schliessung. Die bisherigen Resultate sind blamabel.» Sie solle nun zügig die neue Chance ergreifen – im Interesse des Quartiers und einer über tausendköpfigen Postkundschaft. Rauber ergänzt: «Und die Post muss bereit sein zu investieren, denn Service public ist nie gratis.»
Auch Daniela Wendland, stellvertretende Leiterin Gesellschaft und Raum der Stadtentwicklung Zürich, bedauert, dass bisher keine Lösung gefunden wurde, lobt aber ausdrücklich «das grosse Engagement des Quartiervereins für seinen Einsatz zum Erhalt der Postdienstleistungen im Gebiet Brunaupark». Sie hält fest, dass es aus Sicht der Stadt Zürich «zur Versorgung des Quartiers mit Postdienstleistungen zusätzlich zu den Zugangspunkten Coop Friesenberg und Poststelle Wiedikon unbedingt ein weiteres Angebot im Gebiet Brunaupark/Uetlibergstrasse braucht.»
- Filiale Zürich Enge, Gutenbergstrasse 1, 8027 Zürich (dorthin werden künftig Abholsendungen zugestellt)
- Filiale Zürich Wiedikon, Seebahnstrasse 89, 8036 Zürich (beim Bahnhof Wiedikon)
- Partnerfiliale Coop Friesenbergplatz, Friesenbergplatz 3, 8045 Zürich
Quartiervereinspräsident Urs Rauber bedauert das Schlamassel. Er hält fest, dass die Sicherstellung von Postdienstleistungen nicht Aufgabe eines ehrenamtlich tätigen Quartiervereins sei. «Wir engagieren uns gerne für unser Quartier. Aber die Post hat ihren Job stümperhaft erledigt, weiss sie doch seit April 2022 von der drohenden Schliessung. Die bisherigen Resultate sind blamabel.» Sie solle nun zügig die neue Chance ergreifen – im Interesse des Quartiers und einer über tausendköpfigen Postkundschaft. Rauber ergänzt: «Und die Post muss bereit sein zu investieren, denn Service public ist nie gratis.»
Auch Daniela Wendland, stellvertretende Leiterin Gesellschaft und Raum der Stadtentwicklung Zürich, bedauert, dass bisher keine Lösung gefunden wurde, lobt aber ausdrücklich «das grosse Engagement des Quartiervereins für seinen Einsatz zum Erhalt der Postdienstleistungen im Gebiet Brunaupark». Sie hält fest, dass es aus Sicht der Stadt Zürich «zur Versorgung des Quartiers mit Postdienstleistungen zusätzlich zu den Zugangspunkten Coop Friesenberg und Poststelle Wiedikon unbedingt ein weiteres Angebot im Gebiet Brunaupark/Uetlibergstrasse braucht.»