Kennen Sie die zwei schönsten Hochhäuser in der Stadt Zürich? Sie stehen in Wiedikon. So die Meinung des Raumplaners
Beat Suter, der auch Gemeinden im Grossraum Zürich berät. Er sagt: «Hochhäuser haben einen schlechten Ruf und lösen in ihrem Umfeld häufig
Abwehrreflexe aus.» Werden sie jedoch intelligent geplant und gebaut, fügen sie sich oft erstaunlich rasch in ihre Umgebung ein.
Ein Beispiel dafür ist Hoch 3, ein markantes olivgrünes Gebäude, das an der Abzweigung Gutstrasse/Birmensdorferstrasse steht: elf
Stockwerke auf einem Sockelgeschoss, rund 40 Meter hoch. Vor einem halben Jahr sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner eingezogen, eine Coop-Filiale belebt einen Teil des
Erdgeschosses, andere Laden- und Bürolokalitäten warten noch auf ihre Belegung.
«Ich erinnere mich gut, wie sich ein Bekannter über das damals ausgeschriebene Projekt ereifert hat,» sagt Urs Rauber, Präsident des Quartiervereins. Der betreffende Quartierbewohner erhob 2018 Einsprache gegen das Projekt. Das geplante Hochhaus sei überdimensioniert, er fühle sich gestört und überhaupt – es passe schlecht in die Umgebung. Seine eigene Wohnung liegt 300 Meter entfernt, die Eingabe hatte nicht die geringste Chance. «Die Kritik habe ich schon damals nicht begriffen, aber mir wurde klar, wie reflexartig ein Hochhausbau Ängste und Widerstand auslöst.»
Ähnliches erzählt Michael Luib, Betreiber des quartierbekannten Café Ferdinand, gleich gegenüber dem Hoch 3 Turm. Im Quartier hätten die meisten keine Freude gehabt, als bekannt wurde, dass hier ein Hochhaus entstehe. Doch Stadtplaner Beat Suter beurteilt es heute als «sehr gelungenes Hochhaus», das sich durch den Sockelbau gut in die umliegenden Gebäude einfüge. Und der Café Ferdinand-Wirt ergänzt: «Die Farbe hebt sich kaum vom Uetliberg dahinter ab.»
Der Stadtplaner vertritt eine interessante Theorie: Hochhäuser, die einen «Machtausdruck» verkörpern – man könnte auch sagen: protzen –, wirken abstossend. Der Jabee Tower beim Bahnhof Stettbach sei ein solches Exempel, ein geradezu «autistischer Turm, der sich vor allem selber gefallen will und keine Rücksicht auf die Umgebung nimmt.» Türme aber, die ihre Umgebung nicht dominieren, sondern sich quasi organisch in sie einfügen, stossen auf Sympathie, können gar «heimelig» wirken.
«Ich erinnere mich gut, wie sich ein Bekannter über das damals ausgeschriebene Projekt ereifert hat,» sagt Urs Rauber, Präsident des Quartiervereins. Der betreffende Quartierbewohner erhob 2018 Einsprache gegen das Projekt. Das geplante Hochhaus sei überdimensioniert, er fühle sich gestört und überhaupt – es passe schlecht in die Umgebung. Seine eigene Wohnung liegt 300 Meter entfernt, die Eingabe hatte nicht die geringste Chance. «Die Kritik habe ich schon damals nicht begriffen, aber mir wurde klar, wie reflexartig ein Hochhausbau Ängste und Widerstand auslöst.»
Ähnliches erzählt Michael Luib, Betreiber des quartierbekannten Café Ferdinand, gleich gegenüber dem Hoch 3 Turm. Im Quartier hätten die meisten keine Freude gehabt, als bekannt wurde, dass hier ein Hochhaus entstehe. Doch Stadtplaner Beat Suter beurteilt es heute als «sehr gelungenes Hochhaus», das sich durch den Sockelbau gut in die umliegenden Gebäude einfüge. Und der Café Ferdinand-Wirt ergänzt: «Die Farbe hebt sich kaum vom Uetliberg dahinter ab.»
Der Stadtplaner vertritt eine interessante Theorie: Hochhäuser, die einen «Machtausdruck» verkörpern – man könnte auch sagen: protzen –, wirken abstossend. Der Jabee Tower beim Bahnhof Stettbach sei ein solches Exempel, ein geradezu «autistischer Turm, der sich vor allem selber gefallen will und keine Rücksicht auf die Umgebung nimmt.» Türme aber, die ihre Umgebung nicht dominieren, sondern sich quasi organisch in sie einfügen, stossen auf Sympathie, können gar «heimelig» wirken.
Einen zweiten solch positiven Ausreisser ortet Suter ebenfalls im Kreis 3: das Hohe Haus West am Aegerten-Plätzli zwischen Aegerten-
und Weststrasse. Es wurde vor sieben Jahren erbaut, ist 40 Meter hoch und erhielt von der Stadt eine Auszeichnung als speziell guter Bau. Das Gebäude zählt zu den Hochhäusern der
neuen Generation, optisch gefällig, bei dem die Gefahr, dass es verslume, gering sei. Im Parterre befindet sich das In-Café «Salut Salon», gleich dahinter liegt die Brandwache Süd
der Feuerwehr.
Das Hochbaudepartement der Stadt Zürich schreibt zum Bau: «Mit seinen knapp 40 Metern Höhe knüpft das Wohnhaus an die akzentuierenden Hochhäuser im Gründerzeit-Quartier an. Zwei verschiedene Grundrisstypen reagieren auf die unterschiedlichen Wohnsituationen: Die unteren Wohnungen thematisieren das traditionellere Wohnen innerhalb der Blockrandstadt mit einem kammartigen Grundriss, in den oberen Stockwerken beginnt das modernere Wohnen mit einer offenen Organisation und einem dreiseitig belichteten Wohnraum zum Limmattal resp. zum See.»
Trendquartier Wiedikon? Auch in der Hochhaus-Architektur ist der Kreis 3 mit dabei. Wir freuen uns darüber. Lesen Sie hier den ganzen Artikel von Helene Arnet im «Tagesanzeiger» vom 4. Januar 2023.
Das Hochbaudepartement der Stadt Zürich schreibt zum Bau: «Mit seinen knapp 40 Metern Höhe knüpft das Wohnhaus an die akzentuierenden Hochhäuser im Gründerzeit-Quartier an. Zwei verschiedene Grundrisstypen reagieren auf die unterschiedlichen Wohnsituationen: Die unteren Wohnungen thematisieren das traditionellere Wohnen innerhalb der Blockrandstadt mit einem kammartigen Grundriss, in den oberen Stockwerken beginnt das modernere Wohnen mit einer offenen Organisation und einem dreiseitig belichteten Wohnraum zum Limmattal resp. zum See.»
Trendquartier Wiedikon? Auch in der Hochhaus-Architektur ist der Kreis 3 mit dabei. Wir freuen uns darüber. Lesen Sie hier den ganzen Artikel von Helene Arnet im «Tagesanzeiger» vom 4. Januar 2023.