«Gut, dass Ihr auch mal einen solchen Anlass durchführt», sagten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Besichtigung des
Druckzentrums Zürich (DZZ). Fast 40 Personen hatten sich eingefunden, um in der Nacht vom Donnerstag, 6. Juli die grösste Zeitungsdruckerei
der Schweiz zu besuchen. Kurz nach 21 Uhr begrüsste Quartiervereinspräsident Urs Rauber auch im Namen von Vorstandsmitglied Leonie Singer, der Organisatorin des Anlasses, die Gäste zum Apéro im DZZ-Personalrestaurant an der Bubenbergstrasse 1. Der Druckkomplex liegt schräg
gegenüber dem Shoppingcenter Sihlcity.
Das DZZ, stellte Betriebsleiter und Geschäftsführungsmitglied Stefan Abbt,
aufgewachsen in Wiedikon, fest, sei die leistungsstärkste Zeitungsdruckerei der Schweiz, ja sogar im Raum Schweiz-Österreich-Süddeutschland. Jede Woche werden hier gegen zehn
Millionen Exemplare von «Tagesanzeiger», NZZ, «20 Minuten», «Blick» und anderen Tages-, Wochen- und Kundenzeitungen ausgespuckt. Hatte vor einem Jahrzehnt noch jeder Verlag seine
eigene Druckerei, haben inzwischen alle grossen Zeitungen als Folge der Digitalisierung sowie des Rückgangs der Printauflagen ihre Druckereien geschlossen und die Produktion
zusammengelegt. Viele Druckmaschinen, zum Beispiel jene der NZZ in Schlieren, wurden von der DZZ, einem Unternehmen der Tamedia, übernommen. Mit insgesamt 16 Drucktürmen ist diese
zu einem imposanten Betrieb in Wiedikon aufgestiegen.
«Trotz Zusammenwachsen und Konzentration schrumpft unsere Branche aber jedes Jahr um rund 3 Prozent», erklärte Abbt. Zwar glaube niemand, dass die gedruckte Zeitung völlig verschwinde – so wenig wie das gedruckte Buch nach der Konkurrenz durch Presse, Radio und Fernsehen verschwunden ist. Doch die Veränderungen haben das schweizerische Zeitungswesen rasanter umgepflügt als vorhergesehen.
«Trotz Zusammenwachsen und Konzentration schrumpft unsere Branche aber jedes Jahr um rund 3 Prozent», erklärte Abbt. Zwar glaube niemand, dass die gedruckte Zeitung völlig verschwinde – so wenig wie das gedruckte Buch nach der Konkurrenz durch Presse, Radio und Fernsehen verschwunden ist. Doch die Veränderungen haben das schweizerische Zeitungswesen rasanter umgepflügt als vorhergesehen.
In vier Gruppen von je 10 Personen führten Stefan Abbt und drei Betriebsmitarbeiter die Besucher aus dem Quartier danach
fast zwei Stunden durch die Lager, die Maschinenräume, die Druck- und Adressierhallen sowie Speditionsgaragen. Jede Woche werden aus Papierfabriken im In- und Ausland drei
Bahnwagen mit gewaltigen Papierrollen angeliefert. Diese stapeln sich im Innern des Gebäudes bis zur Decke, sodass rund ein Monat lang mit Volllast gedruckt werden könnte, sollte
die Zulieferung einmal unterbrochen werden.
Die Besucherinnen und Besucher erfuhren, wie die von den Redaktionen als PDF übermittelten Zeitungsseiten in vier Farbvorlagen (schwarz, gelb, blau, rot) «aufgespaltet», dann auf Aluminium-Druckplatten projiziert werden, die im Rotationsverfahren die ganze Zeitung drucken. Gearbeitet wird im Sieben-Tage-Betrieb mit drei Schichten. Den Beginn der lärmigen Produktion der gesamten Zeitungsausgabe konnte man an einzelnen Steuerungspulten mitverfolgen. Die letzten Seiten werden morgens gegen drei Uhr aus den Rotationsmaschinen laufen und zur Spedition vorbereitet.
Die Besucherinnen und Besucher erfuhren, wie die von den Redaktionen als PDF übermittelten Zeitungsseiten in vier Farbvorlagen (schwarz, gelb, blau, rot) «aufgespaltet», dann auf Aluminium-Druckplatten projiziert werden, die im Rotationsverfahren die ganze Zeitung drucken. Gearbeitet wird im Sieben-Tage-Betrieb mit drei Schichten. Den Beginn der lärmigen Produktion der gesamten Zeitungsausgabe konnte man an einzelnen Steuerungspulten mitverfolgen. Die letzten Seiten werden morgens gegen drei Uhr aus den Rotationsmaschinen laufen und zur Spedition vorbereitet.
Das Einstecken der Beilagen, die Adressierung, das Abpacken der Sendungen bis zum Transport in die bereitstehenden
Lieferwagen erfolgt in anderen Räumen. Auch die ausgeklügelte Logistik beeindruckte die Besucher aus Wiedikon. Gegen 23.45 Uhr endete der Rundgang wieder in der Personalkantine.
Wer wollte, konnte sich einen «Tagi» oder eine NZZ von morgen «frisch ab Presse» schnappen. Zufrieden machten sich Leserinnen und Leser, die einen vertieften Einblick in die
Produktion ihres Leibblattes erhalten haben, sodann auf den nächtlichen Heimweg.
Fotos: Peter Suter und Urs Rauber
Fotos: Peter Suter und Urs Rauber