Seit über 60 Jahren hat das Familienunternehmen Schaeppi Grundstücke AG seinen
Sitz in Wiedikon, seit vielen Jahren ist es Kollektivmitglied des Quartiervereins. Was macht die Firma genau? Wie läuft das Geschäft mit der Wohnungsvermittlung? Wir haben das
mittelgrosse Unternehmen an der Sihlfeldstrasse 10 besucht und Béatrice Schaeppi, CEO und Verwaltungsratspräsidentin, einige Fragen
gestellt.
Warum ist Ihre Firma gerade in Wiedikon zuhause?
Béatrice Schaeppi: Das Haus, in dem wir jetzt sitzen, hat mein Grossvater zusammen mit anderen Eigentümern 1959 hier gebaut. Aus diesem Grund wurde der Firmensitz von der Bahnhofstrasse 12 hierhin verlegt.
Ist Ihre Firma eher Immobilienmaklerin oder Immobilienbewirtschafterin?
Vor allem Immobilienbewirtschafterin. Wir betreiben zwar auch Immobilienkauf und -verkauf (das Makeln) und haben eine Bauabteilung. Aber der grösste Teil macht die Bewirtschaftung von Liegenschaften aus.
Wo stehen Sie innerhalb der Branche?
Wir zählen etwa 170 Mitarbeitende, der grösste Teil davon in der Bewirtschaftung. Konkret: Häuser vermieten, verwalten, unterhalten. Mit der Bewirtschaftung decken wir die ganze Schweiz ab, teils arbeiten wir mit Drittfirmen zusammen, so zum Beispiel in der Westschweiz. Wir haben als Kunden rund 250 institutionelle Anleger, vor allem Pensionskassen, etwa 130 Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften und über 600 Privatpersonen, die uns ihre Liegenschaften anvertrauen. Das sind zur Zeit rund 2'500 Wohn- und Geschäftshäuser in der ganzen Schweiz oder 37'000 Mietobjekte. Wir sind ein mittelgrosses Unternehmen.
Worin unterscheiden Sie sich von anderen Mitbewerbern?
Als Familienunternehmen denken wir sehr langfristig. Wir pflegen die Ehrlichkeit, die Offenheit, den respektvollen Umgang – mit Mietern wie mit Eigentümern. Das Familiäre ist uns sehr wichtig, es unterscheidet uns von anderen Bewirtschaftern. Wir haben viele langjährige Kunden, die uns teils von Generation zu Generation ihre Portfolios übergeben. Aber auch viele unserer Mitarbeiter sind schon lange dabei, teils mehr als 20 Jahre.
Welches sind Ihre direkten Konkurrenten auf dem Markt?
Wir messen uns nicht an den Grossen wie Livit, Wincasa oder Privera. Nichtsdestotrotz sind wir natürlich mit ihnen im Austausch und schauen, was die Konkurrenz macht. Von der Grösse her spielt die Verit AG in einer ähnlichen Liga wie wir. Kleinere wie Keller Immobilien Treuhand AG oder Barrier Immobilien AG sind nicht unbedingt vergleichbar. In der Immobilienbranche ist die Konkurrenz weniger gross als in anderen Wirtschaftszweigen, denn Immobilien sind ein träges Geschäft. Man zügelt seine Mandate nicht so rasch woanders hin.
Sind Baugenossenschaften, von denen es im Kreis 3 viele gibt, für Sie eine Konkurrenz?
Nein, mit ihnen haben wir wenig zu tun. Persönlich bin ich aber dankbar, dass es sie gibt, weil es wichtig ist, dass man auch günstigeren Wohnraum zur Verfügung stellen kann. Sie sind Mitplayer, keine Konkurrenten.
Auf Ihrer Website steht der Leitspruch «Passion für Immobilien». Wie meinen Sie das?
(lacht) Es ist das englische Wort für Leidenschaft. Wir lieben Immobilien, Häuser sind etwas wunderschönes. Wir können sie unterhalten und ihren Wert erhalten. Sie gut vermieten. Wir haben tolle Mieter, lässige Eigentümer – ja unsere Arbeit ist etwas ganz Schönes!
Béatrice Schaeppi: Das Haus, in dem wir jetzt sitzen, hat mein Grossvater zusammen mit anderen Eigentümern 1959 hier gebaut. Aus diesem Grund wurde der Firmensitz von der Bahnhofstrasse 12 hierhin verlegt.
Ist Ihre Firma eher Immobilienmaklerin oder Immobilienbewirtschafterin?
Vor allem Immobilienbewirtschafterin. Wir betreiben zwar auch Immobilienkauf und -verkauf (das Makeln) und haben eine Bauabteilung. Aber der grösste Teil macht die Bewirtschaftung von Liegenschaften aus.
Wo stehen Sie innerhalb der Branche?
Wir zählen etwa 170 Mitarbeitende, der grösste Teil davon in der Bewirtschaftung. Konkret: Häuser vermieten, verwalten, unterhalten. Mit der Bewirtschaftung decken wir die ganze Schweiz ab, teils arbeiten wir mit Drittfirmen zusammen, so zum Beispiel in der Westschweiz. Wir haben als Kunden rund 250 institutionelle Anleger, vor allem Pensionskassen, etwa 130 Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften und über 600 Privatpersonen, die uns ihre Liegenschaften anvertrauen. Das sind zur Zeit rund 2'500 Wohn- und Geschäftshäuser in der ganzen Schweiz oder 37'000 Mietobjekte. Wir sind ein mittelgrosses Unternehmen.
Worin unterscheiden Sie sich von anderen Mitbewerbern?
Als Familienunternehmen denken wir sehr langfristig. Wir pflegen die Ehrlichkeit, die Offenheit, den respektvollen Umgang – mit Mietern wie mit Eigentümern. Das Familiäre ist uns sehr wichtig, es unterscheidet uns von anderen Bewirtschaftern. Wir haben viele langjährige Kunden, die uns teils von Generation zu Generation ihre Portfolios übergeben. Aber auch viele unserer Mitarbeiter sind schon lange dabei, teils mehr als 20 Jahre.
Welches sind Ihre direkten Konkurrenten auf dem Markt?
Wir messen uns nicht an den Grossen wie Livit, Wincasa oder Privera. Nichtsdestotrotz sind wir natürlich mit ihnen im Austausch und schauen, was die Konkurrenz macht. Von der Grösse her spielt die Verit AG in einer ähnlichen Liga wie wir. Kleinere wie Keller Immobilien Treuhand AG oder Barrier Immobilien AG sind nicht unbedingt vergleichbar. In der Immobilienbranche ist die Konkurrenz weniger gross als in anderen Wirtschaftszweigen, denn Immobilien sind ein träges Geschäft. Man zügelt seine Mandate nicht so rasch woanders hin.
Sind Baugenossenschaften, von denen es im Kreis 3 viele gibt, für Sie eine Konkurrenz?
Nein, mit ihnen haben wir wenig zu tun. Persönlich bin ich aber dankbar, dass es sie gibt, weil es wichtig ist, dass man auch günstigeren Wohnraum zur Verfügung stellen kann. Sie sind Mitplayer, keine Konkurrenten.
Auf Ihrer Website steht der Leitspruch «Passion für Immobilien». Wie meinen Sie das?
(lacht) Es ist das englische Wort für Leidenschaft. Wir lieben Immobilien, Häuser sind etwas wunderschönes. Wir können sie unterhalten und ihren Wert erhalten. Sie gut vermieten. Wir haben tolle Mieter, lässige Eigentümer – ja unsere Arbeit ist etwas ganz Schönes!
Wie sieht die Bewirtschaftung einer Liegenschaft aus?
Für unsere Eigentümer kümmern wir uns um alles: Vermietung, Inserierung, Bewerbungsverfahren, Mietermix, Instandstellungsarbeiten, Renovation, Hauswartung, auch das Inkasso der Miete oder wir regeln Probleme innerhalb einer Mietergemeinschaft. Einmal pro Jahr wird ein Kontrollbericht über jedes Haus erstellt.
Wenn jemand eine Wohnung sucht, gibt’s dafür ein Portal bei Ihnen?
Auf unserer Website www.schaeppi.ch sind stets alle freien Wohnungen ausgeschrieben. Wir schreiben sie auch auf Homegate und Immoscout aus. Das ist Standard.
Muss man also im richtigen Moment kommen, wo gerade etwas frei wird, um an einem bestimmten Ort eine reale Chance zu haben?
Ja. Man kann aber auf Homegate oder Immoscout Suchabos einrichten und wird dann mit einer push-Nachricht informiert, sobald eine Wohnung inseriert wird, die den Suchkriterien entspricht.
Wie hat sich das Business verändert, seit Sie dabei sind?
Es ist alles viel schneller geworden. Für meine Mitarbeitenden ist es teils belastend, dass es so viele Kommunikationskanäle gibt: Telefon, E-Mail, WhatsApp – es wird über alle Kanäle kommuniziert. Und es wird erwartet, dass immer sofort eine Rückantwort kommt. Früher war der Bewirtschafter im Haus der Grandseigneur, alle haben ihn geschätzt und respektiert. Heute werden sie nicht mehr so wahrgenommen Alles ist viel anspruchsvoller geworden. Wir haben manchmal das Gefühl, wir müssten 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche erreichbar sein. Früher war die Wertschätzung der Mieter grösser. Man muss aber auch sehen, dass die Zahl der Reklamationen im Vergleich zur Anzahl zufriedener Mieter verschwindend klein ist. Die meisten Mieter sind zufrieden mit ihrem Mietverhältnis.
Für unsere Eigentümer kümmern wir uns um alles: Vermietung, Inserierung, Bewerbungsverfahren, Mietermix, Instandstellungsarbeiten, Renovation, Hauswartung, auch das Inkasso der Miete oder wir regeln Probleme innerhalb einer Mietergemeinschaft. Einmal pro Jahr wird ein Kontrollbericht über jedes Haus erstellt.
Wenn jemand eine Wohnung sucht, gibt’s dafür ein Portal bei Ihnen?
Auf unserer Website www.schaeppi.ch sind stets alle freien Wohnungen ausgeschrieben. Wir schreiben sie auch auf Homegate und Immoscout aus. Das ist Standard.
Muss man also im richtigen Moment kommen, wo gerade etwas frei wird, um an einem bestimmten Ort eine reale Chance zu haben?
Ja. Man kann aber auf Homegate oder Immoscout Suchabos einrichten und wird dann mit einer push-Nachricht informiert, sobald eine Wohnung inseriert wird, die den Suchkriterien entspricht.
Wie hat sich das Business verändert, seit Sie dabei sind?
Es ist alles viel schneller geworden. Für meine Mitarbeitenden ist es teils belastend, dass es so viele Kommunikationskanäle gibt: Telefon, E-Mail, WhatsApp – es wird über alle Kanäle kommuniziert. Und es wird erwartet, dass immer sofort eine Rückantwort kommt. Früher war der Bewirtschafter im Haus der Grandseigneur, alle haben ihn geschätzt und respektiert. Heute werden sie nicht mehr so wahrgenommen Alles ist viel anspruchsvoller geworden. Wir haben manchmal das Gefühl, wir müssten 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche erreichbar sein. Früher war die Wertschätzung der Mieter grösser. Man muss aber auch sehen, dass die Zahl der Reklamationen im Vergleich zur Anzahl zufriedener Mieter verschwindend klein ist. Die meisten Mieter sind zufrieden mit ihrem Mietverhältnis.
Wie sehen Sie die Zukunft: Verdichtung, Wohnungsknappheit, Bevölkerungswachstum – wie soll es
weitergehen?
Die Lösung wäre aus meiner Sicht mehr Deregulierung. Unsere Gesetzgebung ist ausgeufert: Lärmauflagen, Denkmalschutz, ästhetische Einwände, Bewilligungsverfahren, die ewig dauern, Minimalabstände usw. Vieles davon könnte man besser lösen, indem man die Vorschriften etwas lockert und Verfahren vereinfacht Wir sollten einfacher und schneller bauen können. Das Bauen ist extrem schwierig geworden. Dass wir jetzt mit der Bevölkerungszunahme zu wenig Wohnung haben, ist leider ein Fakt. Die Wohnungsnot ist wirklich da.
Und trotzdem haben Sie eine Passion für Immobilien . . .
(lacht) Natürlich! Wir wollen diese Mission nicht aufgeben.
Wie sind Sie selbst in die Firma eingestiegen?
Nach meinem Jus-Studium habe ich erst ein Praktikum bei einem Baurechtsanwalt absolviert. Dann ging ich an die Rechtsanwaltsprüfung und habe zwei Mal nicht bestanden.
Hoppla – interessant. Und dann?
Erst glaubte ich, meine Ausbildung sei erst abgeschlossen, wenn ich das Anwaltspatent habe. Dann gestand ich mir ein, dass ich dieses nicht unbedingt brauche, wenn ich hier arbeiten möchte. Aber klar, machte ich mir Gedanken: Andere, die schlechter sind als ich, kommen einfach durch die Prüfung? Es hat mir im Rückblick gesehen gut getan und mich sehr viel Demut gelehrt. Nach dem Studium suchte ich mir dann eine Stelle bei der Zürich Versicherung, weil ich mir beweisen wollte, dass ich auch einen Job finden kann, ohne dass mein Name eine Rolle spielt. Nachdem ich dort im Rechtsdienst einige Jahre gearbeitet habe, fragte mich mein Vater, ob es nicht an der Zeit wäre, im elterlichen Geschäft zu arbeiten. So habe ich bei der Zürich zuerst um 20 Prozent reduziert, um immer am Freitag hier bei Schaeppi zu arbeiten. So konnte ich nach und nach den ganzen Betrieb kennenlernen und mit allen Teamleitern zusammenarbeiten. Später konnte ich eine Abteilung nach der anderen übernehmen – und jetzt bin ich da.
Vielen Dank, Frau Schaeppi, für das Gespräch.
Die Lösung wäre aus meiner Sicht mehr Deregulierung. Unsere Gesetzgebung ist ausgeufert: Lärmauflagen, Denkmalschutz, ästhetische Einwände, Bewilligungsverfahren, die ewig dauern, Minimalabstände usw. Vieles davon könnte man besser lösen, indem man die Vorschriften etwas lockert und Verfahren vereinfacht Wir sollten einfacher und schneller bauen können. Das Bauen ist extrem schwierig geworden. Dass wir jetzt mit der Bevölkerungszunahme zu wenig Wohnung haben, ist leider ein Fakt. Die Wohnungsnot ist wirklich da.
Und trotzdem haben Sie eine Passion für Immobilien . . .
(lacht) Natürlich! Wir wollen diese Mission nicht aufgeben.
Wie sind Sie selbst in die Firma eingestiegen?
Nach meinem Jus-Studium habe ich erst ein Praktikum bei einem Baurechtsanwalt absolviert. Dann ging ich an die Rechtsanwaltsprüfung und habe zwei Mal nicht bestanden.
Hoppla – interessant. Und dann?
Erst glaubte ich, meine Ausbildung sei erst abgeschlossen, wenn ich das Anwaltspatent habe. Dann gestand ich mir ein, dass ich dieses nicht unbedingt brauche, wenn ich hier arbeiten möchte. Aber klar, machte ich mir Gedanken: Andere, die schlechter sind als ich, kommen einfach durch die Prüfung? Es hat mir im Rückblick gesehen gut getan und mich sehr viel Demut gelehrt. Nach dem Studium suchte ich mir dann eine Stelle bei der Zürich Versicherung, weil ich mir beweisen wollte, dass ich auch einen Job finden kann, ohne dass mein Name eine Rolle spielt. Nachdem ich dort im Rechtsdienst einige Jahre gearbeitet habe, fragte mich mein Vater, ob es nicht an der Zeit wäre, im elterlichen Geschäft zu arbeiten. So habe ich bei der Zürich zuerst um 20 Prozent reduziert, um immer am Freitag hier bei Schaeppi zu arbeiten. So konnte ich nach und nach den ganzen Betrieb kennenlernen und mit allen Teamleitern zusammenarbeiten. Später konnte ich eine Abteilung nach der anderen übernehmen – und jetzt bin ich da.
Vielen Dank, Frau Schaeppi, für das Gespräch.
Schaeppi Grundstücke AG
Gegründet 1935 von Carl Schaeppi und Charles Barrier als Kollektivgesellschaft für Liegenschaftenvermittlung. Später
erweitert um Immobilienbau und -bewirtschaftung. Filialen in St. Gallen und Basel. 1959 Bau des Hauptsitzes an der Sihlfeldstrasse 10. Nach dem Austritt von Barrier 1970 wird die
Firma zur reinen Familiengesellschaft. Béatrice Schappi führt das Familienunternehmen seit 2016 in vierter Generation. 2022 erfolgt die Umwandlung in eine
Aktiengesellschaft.
Béatrice Schaeppi
Die 1979 geborene Juristin mit Hochschulabschluss absolvierte ein Praktikum bei einem Baurechtsanwalt und war einige
Jahre im Rechtsdienst von Zurich Financial Services tätig. 2009 stieg sie ins elterliche Geschäft ein, seit 2016 leitet sie als CEO die Schaeppi Grundstücke AG. Sie ist Mutter von
zwei schulpflichtigen Töchtern.