Zu den Dauerthemen, die viele Quartierbewohnerinnen und -bewohner beschäftigen, gehört das Littering. Auf Strassen,
Trottoirs, Plätzen und in Baumrabatten liegt Müll. Viel Müll, weg geworfen aus Unachtsamkeit oder mit Absicht, dorthin geweht oder geschwemmt. Aus den Augen – aus dem Sinn.
Zum Glück gibt es Menschen, die das nicht einfach hinnehmen, sondern mit offenen Augen durchs Quartier gehen. Die sich nicht an Dreck, Schmutz und hingeworfenen Müll gewöhnen
wollen, sondern sich dagegen wehren. Eine solche Person ist Cornelia Palombo, 56, Lehrerin und Joggerin, in Wiedikon aufgewachsen und zur
Schule gegangen. Heute wohnt sie in Wollishofen, fährt aber jeden Tag zur Arbeit mit sehbehinderten Kindern und Jugendlichen unter anderem in den Kreis 3.
Cornelia Palombo nimmt uns mit auf eine virtuelle Littering-Tour. «Jede Woche sammle ich zwei bis drei Säcke Abfall», sagt sie, die sie dann entsorge. Es sei im Quartier wahnsinnig dreckig. Sie habe sich schon mehrmals an die Dienstabteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) gewandt und ihre Beobachtungen geschildert, ja sogar Fotos geschickt. Steinstrasse / Zurlindenstrasse / Rotachstrasse / Gutstrasse / das Gebiet rund um das Aemtlerschulhaus und so weiter. Sie sei häufig im öffentlichen Verkehr unterwegs, aber auch zu Fuss, fünf bis 14 Kilometer pro Tag. «Ich ertrage den Abfall fast nicht mehr.»
In Deutschland und in Norditalien sei es zum Beispiel viel sauberer als in Zürich, sagt die italienische Seconda. «Manchmal frage ich mich, ob wir in einem Drittweltland leben.» Natürlich seien in erster Linie jene Menschen dafür verantwortlich, die Abfall einfach wegwerfen. Wohlstandsverwahrlosung? Vielleicht, aber auch die Stadtbehörden könnten mehr tun. Denn man wisse aus Erfahrung, dass dort, wo schon Müll liege, noch mehr hingeworfen werde. Palombo hat mit dem zuständigen ERZ-Gebietsverantwortlichen für Wiedikon gesprochen. Er habe ihr gesagt: «In den letzten zehn Jahren hat sich die Abfallmenge in der Stadt viervierfacht, doch unsere Ressourcen sind gleich geblieben.» Sie könnten einfach nicht alles sauber halten.
ERZ bestätigt, dass ein Quartier in der Regel nur einmal im Monat gründlich gereinigt werde, Hotspots etwas häufiger. Die umweltbewusste Lehrerin nennt auch den Friedhof Sihlfeld, dort liegen Bierdosen und Plasticabfälle herum, «etwas weniger schlimm als ausserhalb». Doch, gibt sie zu bedenken, ein einzeln weggeworfener Zigarettenstummel verunreinige 40 Liter Wasser. «Das ist doch krass?» Und dass die grünen Baumrabatten auf Trottoirs oft voller Kehricht seien – unglaublich! Sehr häufig nutzt sie die App «Züri wie neu», doch sie komme meist gar nicht nach mit Meldungen einreichen, lacht sie.
Cornelia Palombo nimmt uns mit auf eine virtuelle Littering-Tour. «Jede Woche sammle ich zwei bis drei Säcke Abfall», sagt sie, die sie dann entsorge. Es sei im Quartier wahnsinnig dreckig. Sie habe sich schon mehrmals an die Dienstabteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) gewandt und ihre Beobachtungen geschildert, ja sogar Fotos geschickt. Steinstrasse / Zurlindenstrasse / Rotachstrasse / Gutstrasse / das Gebiet rund um das Aemtlerschulhaus und so weiter. Sie sei häufig im öffentlichen Verkehr unterwegs, aber auch zu Fuss, fünf bis 14 Kilometer pro Tag. «Ich ertrage den Abfall fast nicht mehr.»
In Deutschland und in Norditalien sei es zum Beispiel viel sauberer als in Zürich, sagt die italienische Seconda. «Manchmal frage ich mich, ob wir in einem Drittweltland leben.» Natürlich seien in erster Linie jene Menschen dafür verantwortlich, die Abfall einfach wegwerfen. Wohlstandsverwahrlosung? Vielleicht, aber auch die Stadtbehörden könnten mehr tun. Denn man wisse aus Erfahrung, dass dort, wo schon Müll liege, noch mehr hingeworfen werde. Palombo hat mit dem zuständigen ERZ-Gebietsverantwortlichen für Wiedikon gesprochen. Er habe ihr gesagt: «In den letzten zehn Jahren hat sich die Abfallmenge in der Stadt viervierfacht, doch unsere Ressourcen sind gleich geblieben.» Sie könnten einfach nicht alles sauber halten.
ERZ bestätigt, dass ein Quartier in der Regel nur einmal im Monat gründlich gereinigt werde, Hotspots etwas häufiger. Die umweltbewusste Lehrerin nennt auch den Friedhof Sihlfeld, dort liegen Bierdosen und Plasticabfälle herum, «etwas weniger schlimm als ausserhalb». Doch, gibt sie zu bedenken, ein einzeln weggeworfener Zigarettenstummel verunreinige 40 Liter Wasser. «Das ist doch krass?» Und dass die grünen Baumrabatten auf Trottoirs oft voller Kehricht seien – unglaublich! Sehr häufig nutzt sie die App «Züri wie neu», doch sie komme meist gar nicht nach mit Meldungen einreichen, lacht sie.
«Wir sind eines der reichsten Länder der Welt und haben nicht genügend Ressourcen, um Abfall zu entsorgen, echt jetzt?»
Deshalb appelliert Cornelia Palombo auch an die Selbstverantwortung von Hausbesitzern und Geschäften. Zum Beispiel an die Wiediker Coop-Filiale, vor der oft viel Schmutz
herumliege. Dort habe man ihr geantwortet, das sei öffentlicher Grund; dafür sei die Stadt zuständig.
Aber es sei doch direkt vor ihrem Laden, hält die ökologische Kundin dagegen. Das Geschäft müsse ein Interesse haben, hier für Ordnung zu sorgen. «Wissen Sie, in Sardinien, wo ich grad in den Ferien weile, ist es viel sauberer. Hier schauen Ladenbesitzer selbst zum Rechten. Denn Schmutz vor dem Geschäft vertreibt die Kunden, ist doch klar.»
Aber es sei doch direkt vor ihrem Laden, hält die ökologische Kundin dagegen. Das Geschäft müsse ein Interesse haben, hier für Ordnung zu sorgen. «Wissen Sie, in Sardinien, wo ich grad in den Ferien weile, ist es viel sauberer. Hier schauen Ladenbesitzer selbst zum Rechten. Denn Schmutz vor dem Geschäft vertreibt die Kunden, ist doch klar.»
Cornelia Palombo hat viele ihrer Beobachtungen mit dem Handy dokumentiert und dem Quartierverein Dutzende von Fotos
geschickt. Wir sind ihr dafür dankbar. Und beginnen laut zu überlegen: Wie wäre es, wenn das Trendquartier Wiedikon auch in diesem Bereich zum Vorreiter würde? Zu einem Pionier in
Sachen reinliches und gepflegtes Quartier? Spiessig? Im Gegenteil, zur Lebensqualität gehört, dass wir das eigene Zuhause sauber halten.
Das «Tagblatt der Stadt Zürich» hat kürzlich über die Schadenmelde-App «Züri wie neu» berichtet. Und gerühmt, wie diese
mittlerweile zum Vorbild für andere Städte geworden sei. Doch für Selbstlob gibt’s keinen Grund. Denn der Mängelmelder führt offenbar nicht zum Erfolg, jedenfalls nicht in
Wiedikon. Denn wie die Zeitung enthüllt, stammt «je rund ein Achtel aller Meldungen aus den Stadtkreisen 3 und 4». Damit steht Wiedikon zusammen mit dem «Chreis Cheib» an der
Spitze der verschmutzten Quartiere, gefolgt von der Altstadt mit knapp 8 Prozent der Meldungen. Lesen Sie hier den Tagblatt-Artikel «Einfach beschweren» vom 21. Juni 2023.
Bleiben wir also dran. Zusammen mit Personen wie Cornelia Palombo.
Bleiben wir also dran. Zusammen mit Personen wie Cornelia Palombo.