Zugegeben, wir sind es bitzeli spät, doch besser spät als nie. Am 16. September 2023 feierte das «Plüsch» an der
Ämtlerstrasse 16 sein 25-jähriges Bestehen. Die Café Bar mit Wohnzimmercharakter zmitzt in Wiedikon geniesst Kultstatus. «Mir sind Teil vo dim Läbe» lautet ihre Eigenwerbung, die
wohl auf viele Besucherinnen und Besucher zutrifft. Morgens zum schön kredenzten Cappuccino, mittags zum Sandwich oder zur Quiche, am Feierabend zum Apéritif oder Cocktail, am
Sonntag zu Kuchen und Kaffee. Ob zum Klatsch, zur Morgenlektüre, zum Meeting oder zum Chillen – die quartierbekannte Café Bar bietet eine breite Palette fürs Zusammensitzen.
Das schönste Porträt unter dem Titel «Kronenhalle von Wiedikon» hat kürzlich Matthias Ackeret, der Verleger von «Persönlich», geschrieben. Wir zitieren hier aus seinem Text im «Tagblatt» vom 20. September:
«Das Plüsch ist mein Stammcafé, Helene, die Betriebsleiterin, vielfach der erste Mensch, mit dem ich mich beim morgendlichen Espresso unterhalte. Kürzlich konnte man lesen, dass viele Kneipen wegen der Rückzahlung der Corona-Kredite ihren Betrieb einstellen müssen. Für deren Stammgäste eine Katastrophe. Beim Plüsch ist dies nicht der Fall. Die beiden Wirte Christoph Föry und Morris Welti haben das Lokal in den vergangenen Wochen sogar aufwändig restaurieren lassen. Eigentlich sieht es immer noch gleich aus wie vorher, aber vielleicht ist das das Erfolgsgeheimnis.»
Das schönste Porträt unter dem Titel «Kronenhalle von Wiedikon» hat kürzlich Matthias Ackeret, der Verleger von «Persönlich», geschrieben. Wir zitieren hier aus seinem Text im «Tagblatt» vom 20. September:
«Das Plüsch ist mein Stammcafé, Helene, die Betriebsleiterin, vielfach der erste Mensch, mit dem ich mich beim morgendlichen Espresso unterhalte. Kürzlich konnte man lesen, dass viele Kneipen wegen der Rückzahlung der Corona-Kredite ihren Betrieb einstellen müssen. Für deren Stammgäste eine Katastrophe. Beim Plüsch ist dies nicht der Fall. Die beiden Wirte Christoph Föry und Morris Welti haben das Lokal in den vergangenen Wochen sogar aufwändig restaurieren lassen. Eigentlich sieht es immer noch gleich aus wie vorher, aber vielleicht ist das das Erfolgsgeheimnis.»
Gegründet wurde das Plüsch 1998 als linkes Alternativcafé, inzwischen trifft sich dort das halbe Quartier. Neben dem
«Tagi» und der NZZ liegt auch der «Blick» auf. Das Publikum ist divers: Bankangestellte in Schale, Architektinnen mit Planrollen, beringte Freaks, stillende Mütter, Bierliebhaber
in Lederhose und Vorständler des Quartiervereins. Kurz, tout Wiedikon. Ackeret weiss auch zu erzählen, dass der Interlakner Sänger Ritschi, als er vor 20 Jahren aus dem
gegenüberliegenden Musikladen trat ein Erweckungserlebnis hatte: «Auf der anderen Seite der Ämtlerstrasse sah er das Café Plüsch. Sogleich taufte
er seine damals noch unbekannte Band V.I.P. in Plüsch um und die Gruppe startete schweizweit durch. Es ist bezeichnend, dass das Café
ausgerechnet Namensgeber für eine solide, aber äusserst erfolgreiche Schweizer Band war.»
Lokalhistoriker und Ur-Wiediker Hermann Schumacher erinnert sich, dass an dieser Adresse früher eine Chemisch-Reinigung und ein Schuhladen eingemietet waren. Das Stammlokal der Alteingesessenen sei jedoch das Lokal nebenan an der Ämtlerstrasse 18 von Mägi gewesen (heute: «les délices d’orient»). Schumacher selbst hatte im Hinterhof des Gebäudes ein Warenlager. Auf der anderen Seite des Plüsch liegt die Koscher-Metzgerei Kol-Tuv AG.
Zu den Stammgästen zählen auch Helmut und Rosmarie Ograjenschek. Helmut: «Hier verschwimmen die Grenzen zwischen den sozialen Schichten. Menschen unterschiedlicher Herkunft finden einen gemeinsamen Raum für Begegnung und Austausch. Das Plüsch ist ein Spiegelbild der kulturellen und sozialen Dynamik Zürichs.»
Lokalhistoriker und Ur-Wiediker Hermann Schumacher erinnert sich, dass an dieser Adresse früher eine Chemisch-Reinigung und ein Schuhladen eingemietet waren. Das Stammlokal der Alteingesessenen sei jedoch das Lokal nebenan an der Ämtlerstrasse 18 von Mägi gewesen (heute: «les délices d’orient»). Schumacher selbst hatte im Hinterhof des Gebäudes ein Warenlager. Auf der anderen Seite des Plüsch liegt die Koscher-Metzgerei Kol-Tuv AG.
Zu den Stammgästen zählen auch Helmut und Rosmarie Ograjenschek. Helmut: «Hier verschwimmen die Grenzen zwischen den sozialen Schichten. Menschen unterschiedlicher Herkunft finden einen gemeinsamen Raum für Begegnung und Austausch. Das Plüsch ist ein Spiegelbild der kulturellen und sozialen Dynamik Zürichs.»
Ein Besuch im Plüsch ist eine Zeitreise in die 70er Jahre. Das Café selbst versteht sich als «Wohnzimmer des Quartiers
Wiedikon». Der mässige Charme der Einrichtung mag nostalgisch oder zeitlos sein. Doch das Café Pub hat andere Qualitäten: Sitzplätze gibt’s drinnen und draussen, selbst der 72er
Bus, der alle siebeneinhalb Minuten direkt vor den Tischen hält, stört Stammgäste kaum. Das Lokal ist sechs Tage die Woche 16 Stunden lang und selbst am Sonntag 8 Stunden
geöffnet. Das gibt’s sonst nirgends. Und man wundert sich, dass die Gewerkschaft dieser Luxus-Öffnungszeit nicht schon längst den Riegel geschoben hat. Die feinen Wähen und
Sandwiches übrigens stammen von der Bäckerei Buchmann, die Suppen vom benachbarten Kulturmarkt.
Deshalb: Happy Birthday, liebs Plüsch! Mehr zum tollen Lokal finden Sie hier.
Deshalb: Happy Birthday, liebs Plüsch! Mehr zum tollen Lokal finden Sie hier.