Quartierverein Wiedikon

Recyclingkünstlerin Corinne Schroff

Corinne Schroff liebt Kleinkram, aus dem sie Kunstwerke schafft Corinne Schroff liebt Kleinkram, aus dem sie Kunstwerke schafft
In der Binz (Alt-Wiedikon), dem früheren Ziegeleiareal und heutigen Industrieviertel, sind neben grossen Firmen wie Denner, Spross, Swisscom und Swiss Life auch Handwerker, Startups, Fotografen und Kunstschaffende zu finden. Eine davon ist Corinne Schroff, die dort ein Atelier hat, in dem sie aus Recyclingmaterial Kunstwerke herstellt. Das «Tagblatt der Stadt Zürich» hat kürzlich ein schönes Porträt über sie publiziert.

Die Kinderbuchillustratorin und Comiczeichnerin Corinne Schroff ist für den Quartierverein keine Unbekannte. Im Oktober 2024 hat sie an der 45. Wiediker Kunstausstellung im Ortsmuseum teilgenommen. Nach mehreren Ausstellungen in Zürich, Zollikon, Meilen und im Ausland hat die Künstlerin, die in Wiedikon lebt und arbeitet, ihre Objekte erstmals im Kreis 3 präsentiert. Darunter das 2024 entstandene Kunstwerk «Sommernacht». Dieses ist aus Kaffeepads (abgepackte Kaffeeportionen in Filterpapier) gefertigt, die gewaschen, gefärbt und zusammengehängt wurden.
«Sommernacht» von Corinne Schroff aus über 500 Kaffeepads, 2024 «Sommernacht» von Corinne Schroff aus über 500 Kaffeepads, 2024
«Wir trinken viel Kaffee, ich wollte die Pads nicht wegwerfen,» sagt Corinne in der Zeitung. Mit wir meint sie auch ihren Ehemann Raphael Volery, einen wissenschaftlichen Illustrator, mit dem sie das Atelier an der Grubenstrasse 19 teilt. Schroff hat eine Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Ecole supérieure des arts décoratifs in Strassburg (F) absolviert und Berufserfahrungen in Fotoagenturen gesammelt.

«Corinne Schroff arbeitet schnell, intuitiv und sehr spontan», schreibt die Journalistin Kati Moser in ihrem Porträt im «Tagblatt». Und an der Vernissage im Ortsmuseum sagte Quartiervereinspräsident Urs Rauber: «Ihre Werke weisen fast alle einen spielerischen Aspekt auf. So nennt sie einige Objekte auf einem Sockel keck 'Persönlichkeiten'.»

Ihren Lebensunterhalt verdient Schroff als Illustratorin von Kinderbüchern, mit Comics, der Gestaltung von Lehrmitteln und Workshops in Schulklassen. Doch ihre Leidenschaft gilt der Beschäftigung mit Kleinkram, den sie sammelt und aufbewahrt. Dafür gibt’s laut «Tagblatt» in ihrem Atelier «tausend Schublädchen, in denen alles zu finden ist, was das Herz einer Künstlerin begehrt: Steinchen, Strandgut, Papierfetzen, Kaffeepads, bunte Glasperlen . . . ein Fundus mit unbegrenzten Möglichkeiten.» Lesen Sie hier den ganzen Artikel im «Tagblatt» vom 9. April 2025 «Aus Altem werden Kunstwerke».
Strandgut aller Art im Atelier an der Grubenstrasse
Strandgut aller Art im Atelier an der Grubenstrasse
Kreativpaar Corinne Schroff und Raphael Volery in ihrem Atelier
Kreativpaar Corinne Schroff und Raphael Volery in ihrem Atelier
Reizvoll finden wir auch die Kombination mit technischen Meisterwerken ihres Mannes Raphael. Er zeichnet technische Geräte wie ein Auto oder einen Fotoapparat, Gebäude, Tunnels und Stahlrohre, bei denen er das Innere zeigt: Wie funktioniert dieser Gegenstand? Darüber hinaus illustriert Volery wissenschaftliche Publikationen und hat ein 4D-Modell der Entwicklung der Stadt Zürich geschaffen. Das Paar aus Zürich-Wiedikon gehört zu den interessantesten Kreativen im Kreis 3. Natürlich freuen wir uns besonders darüber, dass Corinne Schroff auch Mitglied des Quartiervereins ist.

Weitere Informationen:
www.corinne-schroff.ch 
www.zuerich-damals.ch

Fotos: © Kati Moser und Corinne Schroff