Quartierverein Wiedikon

Das Wiediker Apfeltörtli kehrt zurück

Vor anderthalb Jahren gab die Bäckerei Stadelmann ihren Betrieb am Goldbrunnenplatz auf. Ein herber Verlust für einen prominenten Quartierbewohner und weitere Schleckmäuler im Umkreis. Dieser hatte schon immer von den «weltbesten Apfeltörtli» geschwärmt, die der Traditionskonditor Anton Stadelmann dort jahrelang feilbot. Der Quartierverein hat darüber berichtet («Die Wiediker Weggli-Meile»). In das Ladenlokal zog die Bäckereikette Kleiner ein, die zwar auch feine Backwaren, aber eben keine Apfelküchlein produzierte.
Das legendäre Apfeltörtchen
Das legendäre Apfeltörtchen
Degustation bei Kleiner mit (v.l.) Gottfried Keller, Andreas Hopp und Flurin Capaul (Fotos Silas Zindel)
Degustation bei Kleiner mit (v.l.) Gottfried Keller, Andreas Hopp und Flurin Capaul (Fotos Silas Zindel)
Doch nun ist besagter Wiediker Gourmet und rührige Gemeinderat glücklich. Und das kam so. Der quartierbekannte Flurin Capaul hat selbst für die Rückkehr des Süssgebäcks gesorgt. «Er kocht und isst gern», schreibt der Tagesanzeiger über ihn, «und als Politiker, der für die FDP im Gemeinderat sitzt, ist er es gewohnt, Anfragen zu stellen, wenn er etwas ändern will.» Die erste Anfrage richtete Capaul vor anderthalb Jahren an die Bäckerei Kleiner, die im Herbst 2021 das Ladenlokal von Stadelmann übernommen hatte. Darauf wandte sich Kleiner-Geschäftsführer Andreas Hopp an den pensionierten Bäckermeister Stadelmann und bat um sein Rezept. Ein erster Versuch, das Törtchen neu zu produzieren, schlug fehl. Kleiner-Produkteentwickler Gottfried Keller fragte erneut nach Details – und ein weiterer Versuch wurde gestartet.
Die Bäckerei-Konditorei Kleiner am Goldbrunnenplatz, früher Stadelmann Die Bäckerei-Konditorei Kleiner am Goldbrunnenplatz, früher Stadelmann
Kurz vor Weihnachten 2022 schliesslich lud die Firma Kleiner Flurin Capaul zur Degustation ein. Die Füllung sei zu süss und zu zimtig, monierte Capaul. Im dritten Anlauf aber klappte es. Der Tagesanzeiger, der dabei war, schrieb: «Dann aber wird der Blick von Capaul nahezu verklärt. Er hat in das Törtchen gebissen.» Geschmacklich sei es genauso, wie er sich erinnere: «Dieses krümelige Gefühl im Mund, erst die volle Süsse, dann die frische Säure des Apfels.» Und auf dem Törtli die gerösteten Mandelblättchen.

Flurin, der auch im Vorstand des Quartiervereins sitzt, sieht seine Mission erfüllt: «Ab März gibt’s am Goldbrunnenplatz endlich wieder das legendäre Apfeltörtchen.» Lesen Sie hier den schönen Text von Helene Arnet im Tagesanzeiger vom 7. Februar 2023.