Ein wunderschönes Bild hat kürzlich das «Tagblatt der Stadt Zürich» publiziert: eine Wiediker Hochzeitsfeier im Gasthof Falken an der Schmiede Wiedikon. «Braut und Bräutigam blicken sich bedeutungsvoll in die Augen in Gedanken an
ihre gemeinsame Zukunft und die anstehende Hochzeitsnacht», schreibt Tagblatt-Redaktor Jan Strobel in der Rubrik «Züri Zeitzoom». Die
Festgesellschaft zeige sich «in bester, teilweise angeheiterter Laune». Gegen 40 Personen gruppieren sich zum Fototermin. Das Datum und der Fotograf sind unbekannt.
Ob das Bild von hervorragender Qualität um die Jahrhundertwende von 1900, wie das Tagblatt vermutet, oder etwas später – um den Ersten Weltkrieg (1914-1918) herum – entstanden ist, bleibt offen. An der prächtigen Stimmung und den historischen Ausführungen zur Geschichte des Falken-Gasthofs ändert dies allerdings nichts. Sie finden hier das ganze Bild und den Text aus dem Tagblatt vom 5. Juni 2024, den wir mit freundlicher Genehmigung der Redaktion publizieren.
Die Fotografie stammt aus der umfangreichen Bildersammlung des Ortsmuseums Wiedikon, die 2023 dem Baugeschichtlichen Archiv Zürich (BAZ) der ETH übergeben worden ist. Die Kollektion besteht aus 284 Bildern, die unter diesem Link alle öffentlich einsehbar sind. Das BAZ ruft Interessierte dazu auf, ein Feedback zu den Bildern zu geben, um Lücken der Datierung, der Orte, Gebäude und Fotograf/innen zu füllen.
Ob das Bild von hervorragender Qualität um die Jahrhundertwende von 1900, wie das Tagblatt vermutet, oder etwas später – um den Ersten Weltkrieg (1914-1918) herum – entstanden ist, bleibt offen. An der prächtigen Stimmung und den historischen Ausführungen zur Geschichte des Falken-Gasthofs ändert dies allerdings nichts. Sie finden hier das ganze Bild und den Text aus dem Tagblatt vom 5. Juni 2024, den wir mit freundlicher Genehmigung der Redaktion publizieren.
Die Fotografie stammt aus der umfangreichen Bildersammlung des Ortsmuseums Wiedikon, die 2023 dem Baugeschichtlichen Archiv Zürich (BAZ) der ETH übergeben worden ist. Die Kollektion besteht aus 284 Bildern, die unter diesem Link alle öffentlich einsehbar sind. Das BAZ ruft Interessierte dazu auf, ein Feedback zu den Bildern zu geben, um Lücken der Datierung, der Orte, Gebäude und Fotograf/innen zu füllen.
Wir publizieren hier drei weitere Fotos aus dem gleichen Bildbestand, die die bauliche Entwicklung des Gasthofs Falken illustrieren.
Das erste Bild stammt von 1899 und zeigt das Restaurant von der Ecke Zurlindenstrasse/Zweierstrasse aus. Anstelle des heutigen fünfstöckigen Kreisgebäude 3 steht noch das kleine
«Quartierbureau Wiedikon», das die Einwohner- und Militärkontrolle beherbergte. Auch ein Getränkestand für «Limonade» und ein Dorfbrunnen befanden sich hier. Der Falken gehörte zu
dieser Zeit der Brauerei Wädenswil, 1907 ging er in den Besitz der Stadt über, der er bis heute gehört.
Das zweite Bild zeigt den Falken von der Seite Birmensdorferstrasse her. Die Tramschienen sind bereits erkennbar, ebenso die Aussentreppe zum «Tanzsaal» im ersten Stock.
Rechts davon steht das angrenzende Gebäude Zurlindenstrasse 79, das im Jahr 1927 abgebrochen wurde. Die Foto stammt vermutlich aus den frühen 1920er Jahren.
Die dritte Foto schliesslich wird dominiert vom 1881 angebauten Falken-Saal mit dem geräumigen Obergeschoss. Die Aufnahme entstand wahrscheinlich wenige Jahre nach dem
Abbruch des Nachbarhauses – vielleicht Ende der 1920er Jahre. Der Standpunkt des oder der unbekannten Fotografin war die Abzweigung Birmensdorfer-/Zurlindenstrasse. Heute befindet
sich hier der erweiterte Restaurant-Garten.
Zwei weitere historische Fotografien zeigen die Umgebung des Bahnhofs Wiedikon, als die linksufrige Bahnlinie von Zürich
nach Ziegelbrücke hier noch ebenerdig verlief. Bei einer Zugsdurchfahrt mussten Fussgänger, Velofahrer und die noch spärlichen Autos vor der geschlossenen Barriere warten. Das
gleiche galt für Trams – damals führte die Tramlinie Nr. 3 vom Hauptbahnhof bis ins Heuried. An der Kreuzung Birmensdorfer-/Schimmelstrasse lagen zwei Restaurants: aus
Fotografensicht links das Restaurant «Schimmel», rechts das Restaurant «zur Rose».
Jetzt heisst das frühere «Schimmel» Restaurant Bahnhof Wiedikon. Bis heute ein echtes, immer noch empfehlenswertes Quartierlokal. Anstelle der ehemaligen «Rose» steht das Hochhaus Steinerhof gegenüber dem Bahnhof Wiedikon.
Jetzt heisst das frühere «Schimmel» Restaurant Bahnhof Wiedikon. Bis heute ein echtes, immer noch empfehlenswertes Quartierlokal. Anstelle der ehemaligen «Rose» steht das Hochhaus Steinerhof gegenüber dem Bahnhof Wiedikon.
Das letzte Bild zeigt den 1927 fertiggestellten Reiterbahnhof mit den bekannten Jelmoli-Reklamen im Innern. Der einzige
Reiterbahnhof der Schweiz wurde für die Tieferlegung der Bahn und die Unterquerung der Sihl geschaffen. Den Bahnhof hat der bekannte Architekt Hermann Herter, damals Stadtbaumeister von Zürich, entworfen. Leider ist der Ersteller auch dieser Fotografien nicht bekannt ebenso wenig der Anlass,
der so viel Wiedikerinnen und Wiediker hierher gelockt hat. Es könnte durchaus die Einweihung des Herter-Bahnhofs im Jahr 1927 gewesen sein.
Lesen Sie dazu auch den Artikel «Zehn städtebauliche Wegmarken im Kreis 3» vom August 2020 auf unserer Website.
Lesen Sie dazu auch den Artikel «Zehn städtebauliche Wegmarken im Kreis 3» vom August 2020 auf unserer Website.