Quartierverein Wiedikon

Allmend Brunau – zu Tode reguliert?

Allmend Brunau – zu Tode reguliert?
Vor knapp einem Jahr haben wir an dieser Stelle über die Nutzung der Allmend Brunau geschrieben. Diese gehört zu einem der beliebtesten Naherholungsräume für Bewohnerinnen und Bewohner aus Wiedikon (Kreis 3), Manegg, Leimbach und Wollishofen (Kreis 2). Spazieren, Joggen, Hunde ausführen, Velo fahren, Spielen, Grillieren, Chillen und so weiter. Lesen Sie dazu unseren Artikel vom 24. August 2023.
Die Allmend Brunau aus Sicht der städtischen Entwicklungsplanenden Die Allmend Brunau aus Sicht der städtischen Entwicklungsplanenden
In der Zwischenzeit hat Grün Stadt Zürich eine Umfrage durchgeführt, an der sich mehr als 5000 Personen beteiligt haben. Projektleiterin Sigrun Rohde fasst in einem Interview die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Auch wenn das Gesamtkonzept bleibt, wie es ist, nennt sie einige Massnahmen, die demnächst realisiert werden sollen:
  • Ausmähen eines Weges für Jogger im hundefreien Bereich
  • Pflanzung zusätzlicher Bäume für mehr Schatten
  • Geprüft wird die Aufstellung eines Kompotoi (WC Anlage)
  • Aufwertung des Fabrikkanals der Spinnerei Manegg, der vom Sihlwehr in Leimbach über Greencity bis zur Allmend verläuft
  • Bau einer Slackline-Anlage (Balancieren auf Kunstfaserbändern) unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade.
Hier findet sich das ganze Interview mit der Projektleiterin von Grün Stadt Zürich.

Sigrun Rohde freut sich, dass «das Miteinander auf der Allmend grösstenteils harmonisch und respektvoll» sei und Konflikte – etwa zwischen Joggerinnen und Hundehaltern – in der Regel einvernehmlich gelöst würden. Nun gehe es hauptsächlich darum, den Betrieb «zu optimieren».

Eine neue Arbeitsgruppe beschäftigt sich ab September mit der Frage: Wie kann ein hundefreier Zugang zur Sihl angeboten werden? Allfällige Interessierte, die dort gerne mitmachen, können sich beim Quartierverein oder direkt bei Sigrun Rohde melden.

Die Allmend Brunau war bisher ein wunderschöner, etwas wilder und rauer Ort der Erholung. Und nun? Betrachtet man Pläne, Sitzungseinladungen, Umfragen, Medienmitteilungen und die Vielzahl der damit beschäftigten Verwaltungsangestellten (alle guten Willens), befällt einen die Frage: Wird hier ein grosser Freiraum der Stadt für zahllose Nutzergruppen kleingeteilt, abgezirkelt, der letzte Quadratmeter vermessen, veredelt, reguliert – und bis zum geht-nicht-mehr perfektioniert? Muss das sein: Züri Finish at his worst?