Unser Ehrenmitglied hat schon viele Bezeichnungen erhalten: «Ur-Wiediker», «Wandelndes Lexikon zur Quartiergeschichte», «Mister Wiedike» und so weiter. Und er hat viele Ämter
und Tätigkeiten ausgeübt: 10 Jahre Präsident des Velo und Motoclubs Wiedikon, 20 Jahre Präsident des Wiediker Vereinskartells, langjähriges Mitglied der Zunft zu Wiedikon und des
Ortsmuseums, Mitglied des Gewerbevereins, Ehrenmitglied des Quartiervereins. «Hermi» oder «Mandi» (mit seinem Familiennamen) verkörpert und begleitet die Entwicklung des Kreises 3
wie wenig Andere.
Am 9. Mai 2023 ist «Open House» in der engen Wohnung von Hermann Schumacher. Freundinnen, Weggefährten, Nachbarinnen, Zünfter, Mitglieder des Quartiervereins und weitere Personen geben sich die Klinke in die Hand, um Hermi zu gratulieren und mit ihm anzustossen.
Neben vielen Erinnerungsstücken steht auf der Kommode auch ein Bild seiner Ehefrau Ruth. Als Hermi 16 war, lernte er die 19-Jährige bei einem Kinobesuch kennen. Schon 1954 heirateten die Beiden, die Ehe blieb kinderlos. Als Ruth vor einem Jahr starb, bedeutete dies einen Schock für Hermi. In der Todesanzeige schrieb er: «Wir haben Leid und Freud miteinander geteilt. Es war eine schöne Zeit mit dir, und unsere Liebe hat gehalten.» Doch er sagte sich auch: Das Leben muss weitergehen. Und begann in bewundernswerter Weise, auch mit Hilfe von Nachbarn, seinen Alltag neu zu strukturieren.
Am 9. Mai 2023 ist «Open House» in der engen Wohnung von Hermann Schumacher. Freundinnen, Weggefährten, Nachbarinnen, Zünfter, Mitglieder des Quartiervereins und weitere Personen geben sich die Klinke in die Hand, um Hermi zu gratulieren und mit ihm anzustossen.
Neben vielen Erinnerungsstücken steht auf der Kommode auch ein Bild seiner Ehefrau Ruth. Als Hermi 16 war, lernte er die 19-Jährige bei einem Kinobesuch kennen. Schon 1954 heirateten die Beiden, die Ehe blieb kinderlos. Als Ruth vor einem Jahr starb, bedeutete dies einen Schock für Hermi. In der Todesanzeige schrieb er: «Wir haben Leid und Freud miteinander geteilt. Es war eine schöne Zeit mit dir, und unsere Liebe hat gehalten.» Doch er sagte sich auch: Das Leben muss weitergehen. Und begann in bewundernswerter Weise, auch mit Hilfe von Nachbarn, seinen Alltag neu zu strukturieren.
Geboren an der Haldenstrasse am 9. Mai 1933 wuchs Hermi als Ältester von fünf Geschwistern im Heuried auf: an der
Birmensdorferstrasse/Ecke Höfliweg, neben der ehemaligen Ziegelei Heuried. Er besuchte die Primar- und Sekundarschule Bühl, machte eine Lehre als Maler-Tapezierer, beziehungsweise
Schriftenmaler. Über seine Jugend und die frühen Erwachsenenjahre, über die Begegnungen mit Gottlieb Duttweiler, Franz Lehar und Jacob Schmidheiny schrieb er in seinem jüngsten
Büchlein «Wiediker Kindheitserinnerungen», das der Quartierverein Ende 2022 als Sonderdruck herausgebracht hat. Es ist erhältlich für CHF 25 (Mitglieder des Quartiervereins CHF
15) plus Versandkosten unter info@quartierverein-wiedikon.ch
37 Jahre lang betrieb Hermann das Farbengeschäft Schumacher an der Aemtler-, später an der Bremgartnerstrasse. Ruth war für das Büro zuständig und für den Verkauf im Laden. Anschaulich erzählt der Ur-Wiediker über das Kino Royal an der Zweierstrasse. Über seine erste Firma, einen Waschmaschinen-Mietservice im Quartier. Und über viele andere Wiediker Ereignisse, Personen und Schauplätze.
37 Jahre lang betrieb Hermann das Farbengeschäft Schumacher an der Aemtler-, später an der Bremgartnerstrasse. Ruth war für das Büro zuständig und für den Verkauf im Laden. Anschaulich erzählt der Ur-Wiediker über das Kino Royal an der Zweierstrasse. Über seine erste Firma, einen Waschmaschinen-Mietservice im Quartier. Und über viele andere Wiediker Ereignisse, Personen und Schauplätze.
Eine Delegation des Quartiervereins überreicht Hermann Schumacher ein kleines Geburtstagsgeschenk: von links Andreas Wäfler, Maria Giannoccolo und Urs
Rauber
Hermi hat ein phänomenales Gedächtnis und kann pointenreich aus der Geschichte Wiedikons in den letzten 80 Jahren erzählen. Etwa wie er als Zehnjähriger das Wiediker
Familiendrama von 1943 erlebt hatte («Augenzeuge beim Wiediker Familienmord
von 1943»). Der Quartierverein organisierte mit ihm Vorträge
über Wiedikon als Ziegeldorf («Als in Wiedikon noch Hochöfen qualmten und Ziegel-Lorrys rollten»). Einige
seiner Erzählungen werden im neunteiligen Dokumentarfilm «Wiedikon – gestern & heute» von Ursula Tschirren und Flavian Cajacob wiedergegeben, der auf der Website des
Quartiervereins abrufbar ist («Videoserie Wiedikon gestern & heute»).
Anlässe mit Hermann Schumacher sind beliebt und fast immer ausgebucht. In seiner Dankeskarte zum Geburtstag schrieb ihm der Vorstand des Quartiervereins: «Wir danken Dir für deinen langjährigen Einsatz zum Wohle Wiedikons und dass Du uns Jüngeren die Geschichte unseres Quartiers immer wieder näher zu bringen verstehst.»
Anlässe mit Hermann Schumacher sind beliebt und fast immer ausgebucht. In seiner Dankeskarte zum Geburtstag schrieb ihm der Vorstand des Quartiervereins: «Wir danken Dir für deinen langjährigen Einsatz zum Wohle Wiedikons und dass Du uns Jüngeren die Geschichte unseres Quartiers immer wieder näher zu bringen verstehst.»