Nach dem grossen Erfolg der Wildpflanzen-Spaziergänge im letzten Jahr bot der Quartierverein die Veranstaltung dieses
Jahr erneut an. Die diplomierte Phytotherapeutin Biljana Milakovic führte uns am Samstag, 25. Mai 2024 von der Tramhaltestelle Albisgüetli
in den Wald. Die Führung war blitzschnell ausgebucht, wir waren insgesamt 17 Personen.
Die ersten Teilnehmer, die vierzig Minuten vor dem Start am Treffpunkt ankamen, trafen Biljana schon voll beschäftigt vor Ort – aber nicht beim Wildkräuter suchen, sondern
beim Müll einsammeln! Auch sie, ganz diskret und unauffällig, ist eine «stille Heldin im Quartier». Es ergibt eigentlich Sinn,
dass jemand, der sich so für Pflanzen interessiert, auch für die Gemeinde engagiert. Abfall entsorgen erhält die Umwelt, fördert den sozialen Zusammenhalt und verleiht ein Gefühl
der Erfüllung. Eine von uns, angeregt vom positiven Beispiel, hat es ihr etwas später nachgemacht.
Punkt 11 Uhr ging es los. Auf der Wiese innerhalb der Tramschlaufe machte uns Biljana schnell klar, wie nah die Wunder der Natur meist schon zu finden sind. Man muss nicht in entfernte Berge oder weit von ausgetretenen Pfaden wandern, ja nicht einmal die Grossstadt verlassen, um eine Vielfalt an Pflanzenarten zu entdecken. Auf dieser ständig von Trams umfahrenen kleinen Blumeninsel zeigte sie uns verschiedene Kleesorten, die zur Familie der Schmetterlingsblütler gehören. Wer hätte gedacht, dass der Rotklee Phytoöstrogene enthält und somit bei Wechseljahresbeschwerden helfen kann? Auch ein Wacholder (leider ohne Beeren) hat sich hier breit gemacht. Der ist sehr anpassungsfähig, so dass er wohl ein Gewinner des Klimawandels werden könnte.
Und so ging es munter weiter. Was sie uns beibrachte, wurde auch schon im letztjährigen Bericht geschildert. Aber weil der Spaziergang diesmal zwei bis drei Wochen später stattfand und die Pflanzen klimatisch bedingt schon früher dran waren als sonst, war das Erlebnis diesmal anders. Erst ging es über die Strasse zur Wiese am Panoramaweg, wo wir unter anderem viel über die Familie der Lippenblütler mit ihren heilsamen ätherischen Ölen erfuhren. Der Wiesensalbei und ein Thymian (Quendel) waren gerade am Blühen.
Punkt 11 Uhr ging es los. Auf der Wiese innerhalb der Tramschlaufe machte uns Biljana schnell klar, wie nah die Wunder der Natur meist schon zu finden sind. Man muss nicht in entfernte Berge oder weit von ausgetretenen Pfaden wandern, ja nicht einmal die Grossstadt verlassen, um eine Vielfalt an Pflanzenarten zu entdecken. Auf dieser ständig von Trams umfahrenen kleinen Blumeninsel zeigte sie uns verschiedene Kleesorten, die zur Familie der Schmetterlingsblütler gehören. Wer hätte gedacht, dass der Rotklee Phytoöstrogene enthält und somit bei Wechseljahresbeschwerden helfen kann? Auch ein Wacholder (leider ohne Beeren) hat sich hier breit gemacht. Der ist sehr anpassungsfähig, so dass er wohl ein Gewinner des Klimawandels werden könnte.
Und so ging es munter weiter. Was sie uns beibrachte, wurde auch schon im letztjährigen Bericht geschildert. Aber weil der Spaziergang diesmal zwei bis drei Wochen später stattfand und die Pflanzen klimatisch bedingt schon früher dran waren als sonst, war das Erlebnis diesmal anders. Erst ging es über die Strasse zur Wiese am Panoramaweg, wo wir unter anderem viel über die Familie der Lippenblütler mit ihren heilsamen ätherischen Ölen erfuhren. Der Wiesensalbei und ein Thymian (Quendel) waren gerade am Blühen.
Der Wiesen-Bärenklau ist dagegen ein Vertreter der Doldengewächse, enthält viel Vitamin C und Mineralien und wird u.a.
als Tonikum eingesetzt. Die Eselsbrücke – «Ist der Stiel kantig und rauh, handelt es sich um den Wiesen-Bärenklau» – hilft uns, ihn von seinen teils giftigen Verwandten
(Hundspetersilie, Schierling oder Riesen-Bärenklau) zu unterscheiden. Zu den guten Doldengewächsen gehört wiederum der Giersch, mit dem man Gicht behandeln kann. Zu seiner
Identifizierung gab uns Biljana den Hinweis, sich die Zahl Drei zu merken: «dreikantiger Stiel, drei Blattgruppen, vorderste Blattgruppe besteht aus drei Blättern. Der Blattrand
ist gezahnt, aber Haare hat er keine». Ausserdem riecht/schmeckt der Giersch nach Petersilie, Sellerie oder Rüebli.
Vegetarierinnen und Vegetarier mögen das Wiesen-Labkraut, da seine Wurzel mit dem Labenzym als pflanzlicher Ersatz für Kälbermägen in der Käseherstellung eingesetzt werden kann. Biljana erklärte, dass vegan lebende Menschen hier auch nicht zu kurz kommen, denn sie können aus dem Kraut von Labkräutern rein pflanzliche Milch herstellen. «Das geht am besten mit Wiesen-Labkraut (weiss) oder dem Echten Labkraut (gelb). Die Wurzeln färben rot (auch Textilien), und mit dem Echten Labkraut hat man früher den Käse gelb gefärbt.»
Auch einige essbare wilde Vertreter der Kreuzblütler, wie z.B. die Knoblauchsrauke oder das Wiesen-Schaumkraut, wurden von Biljana detailliert vorgestellt. Natürlich vergass sie nicht, den auch als Salat geeigneten Löwenzahn als Vertreter der Korbblütler zu erwähnen. Seine Bitterstoffe regen die Verdauung an. Zudem enthält seine Wurzel viel Inulin, das als Ballaststoff gut für unser Darm-Mikrobiom ist.
Vegetarierinnen und Vegetarier mögen das Wiesen-Labkraut, da seine Wurzel mit dem Labenzym als pflanzlicher Ersatz für Kälbermägen in der Käseherstellung eingesetzt werden kann. Biljana erklärte, dass vegan lebende Menschen hier auch nicht zu kurz kommen, denn sie können aus dem Kraut von Labkräutern rein pflanzliche Milch herstellen. «Das geht am besten mit Wiesen-Labkraut (weiss) oder dem Echten Labkraut (gelb). Die Wurzeln färben rot (auch Textilien), und mit dem Echten Labkraut hat man früher den Käse gelb gefärbt.»
Auch einige essbare wilde Vertreter der Kreuzblütler, wie z.B. die Knoblauchsrauke oder das Wiesen-Schaumkraut, wurden von Biljana detailliert vorgestellt. Natürlich vergass sie nicht, den auch als Salat geeigneten Löwenzahn als Vertreter der Korbblütler zu erwähnen. Seine Bitterstoffe regen die Verdauung an. Zudem enthält seine Wurzel viel Inulin, das als Ballaststoff gut für unser Darm-Mikrobiom ist.
Im Wald blühte der Holunder, wohingegen der Bärlauch schon grüne Samen angesetzt hat. Auch diese Samen sind essbar, und
schmecken knackig-frisch und typisch scharf-knoblauchartig. Die Brennnessel wird von Biljana so geliebt, dass diese sie nicht sticht, aber natürlich nur, wenn sie in die richtige
Richtung über die Blätter streicht und sie dann vorsichtig zusammenfaltet.
Der Weissdorn ist ein Vertreter der Rosengewächse und wächst strauch- oder kleinbaumartig. Schon Dioskurides im klassischen Rom beschrieb seine heilende Wirkung, vor allem zur Behandlung von kardio-vaskulären Krankheiten: Herzschwäche, Bluthochdruck und andere koronare Herzkrankheiten. Hierzu werden die Blüten und die endständigen Blätter verwendet.
Wegen der Fülle an Informationen konnte man schon Kopfschmerzen bekommen. Und, siehe da, gegen Kopfschmerz helfen Extrakte der Rinde der Silberweide oder der Blütenknospen des Echten Mädesüss. Als die ersten ob der langen Tour schon fast Blasen an den Füssen kriegen, findet Biljana bei den Schrebergärten prompt den gerade violett blühenden Beinwell, dessen Extrakt als Bestandteil von Salben traditionell zur Wundheilung (sogar bei Knochenbrüchen) und gegen lokale Schmerzen (das natürliche, pflanzliche Pendant zum Voltaren) eingesetzt wird.
Der Weissdorn ist ein Vertreter der Rosengewächse und wächst strauch- oder kleinbaumartig. Schon Dioskurides im klassischen Rom beschrieb seine heilende Wirkung, vor allem zur Behandlung von kardio-vaskulären Krankheiten: Herzschwäche, Bluthochdruck und andere koronare Herzkrankheiten. Hierzu werden die Blüten und die endständigen Blätter verwendet.
Wegen der Fülle an Informationen konnte man schon Kopfschmerzen bekommen. Und, siehe da, gegen Kopfschmerz helfen Extrakte der Rinde der Silberweide oder der Blütenknospen des Echten Mädesüss. Als die ersten ob der langen Tour schon fast Blasen an den Füssen kriegen, findet Biljana bei den Schrebergärten prompt den gerade violett blühenden Beinwell, dessen Extrakt als Bestandteil von Salben traditionell zur Wundheilung (sogar bei Knochenbrüchen) und gegen lokale Schmerzen (das natürliche, pflanzliche Pendant zum Voltaren) eingesetzt wird.
Irgendwann war der Spaziergang zu Ende, und Biljana führte uns den Borrweg hinunter. Da wir aber noch öfters
anhielten, um weitere neue Pflanzen am Wegrand kennenzulernen, haben wir viel länger als geplant für die kurze Strecke vom Zielweg bis zur Schweighofstrasse gebraucht. Zufrieden
und gut gelaunt sind wir schliesslich alle im Restaurant «La Piazza» am Friesenbergplatz angekommen. Dort haben die strahlende Sonne, nach einer langen meist verregneten Woche,
die grosszügigen Portionen an italienischen Köstlichkeiten und der Wein die Stimmung noch angehoben. Nach einer guten Stunde haben wir herzlich und fröhlich voneinander Abschied
genommen.
Was uns vom Erlebnis bleiben wird, ist eine schöne Erinnerung an das Zusammensein an diesem Maitag. An die Vielfalt und den Reichtum der Natur, die – auch unscheinbar und bescheiden – an den banalsten Orten der Stadt zu finden ist.
Text: Jeanne Rasata und Andreas Schenzle
Was uns vom Erlebnis bleiben wird, ist eine schöne Erinnerung an das Zusammensein an diesem Maitag. An die Vielfalt und den Reichtum der Natur, die – auch unscheinbar und bescheiden – an den banalsten Orten der Stadt zu finden ist.
Text: Jeanne Rasata und Andreas Schenzle