Sechs Jahre früher als geplant will die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) das mächtige Beton-Stahl-Gerüst über die
Friesenbergstrasse abbauen. Seit genau 13 Monaten steht der «Triumphbogen», wie ihn der Quartierverein Wiedikon nennt, an der kombinierten Bus-Zug-Haltestelle beim unteren
Friedhof Friesenberg. Aufgebaut wurde er von der SZU, um die Umstellung der Bahn von Gleich- auf Wechselstrom zu bewältigen.
In einer Medienmitteilung vom 28. August schreibt nun die SZU, dass «das Kreuzungssystem an der Friesenbergstrasse seit der Inbetriebnahme nicht wie beabsichtigt funktioniert.» Sie will deshalb die Stahlkonstruktion Ende 2026 – bisher hatte sie stets von «circa 2032» gesprochen – wieder abreissen. Als Grund verweist sie auf funktionale Mängel, die zu «unerwünschter Funkenbildung» führten, sowie die «problematische städtebauliche Integration» des Bauwerks. Genau dies hatten Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Quartierverein seit Monaten moniert. Zweimal gaben betroffene Anrainer an öffentlichen Veranstaltungen – am 3. November 2022 («Wir müssen das Kreuzungsprojekt nochmals anschauen») und am 10. Mai 2023 (Bröckelt der «Triumphbogen am Friesenberg»?) – ihrem Unmut über das «Monster» und sein Nichtfunktionieren Ausdruck. Hinzu kamen mehrere mündliche und schriftliche Eingaben von Einzelpersonen an die SZU. Doch davon steht nichts in der Medienmitteilung.
In einer Medienmitteilung vom 28. August schreibt nun die SZU, dass «das Kreuzungssystem an der Friesenbergstrasse seit der Inbetriebnahme nicht wie beabsichtigt funktioniert.» Sie will deshalb die Stahlkonstruktion Ende 2026 – bisher hatte sie stets von «circa 2032» gesprochen – wieder abreissen. Als Grund verweist sie auf funktionale Mängel, die zu «unerwünschter Funkenbildung» führten, sowie die «problematische städtebauliche Integration» des Bauwerks. Genau dies hatten Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Quartierverein seit Monaten moniert. Zweimal gaben betroffene Anrainer an öffentlichen Veranstaltungen – am 3. November 2022 («Wir müssen das Kreuzungsprojekt nochmals anschauen») und am 10. Mai 2023 (Bröckelt der «Triumphbogen am Friesenberg»?) – ihrem Unmut über das «Monster» und sein Nichtfunktionieren Ausdruck. Hinzu kamen mehrere mündliche und schriftliche Eingaben von Einzelpersonen an die SZU. Doch davon steht nichts in der Medienmitteilung.
Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass nicht allein die Erkenntnisse von Bahningenieuren zum Umdenken geführt haben. Der
massive Widerstand im Quartier seit dem 1. August 2022, als sich das unförmige Stromkonstrukt weithin sichtbar über die Strasse spannte, scheint dafür viel wesentlicher zu sein
(Neuer Triumphbogen am Friesenberg!). Schade, dass die Uetlibergbahn immer noch glaubt, frei und unabhängig von der Stimmung in
der Umgebung ihre Pläne realisieren zu können.
Der Transparenz halber seien deshalb Stimmen von Direktbetroffenen zitiert. So schreibt Laura D’Incau am 24. Mai 2023 an die SZU: «Heute Nacht um ca. 05:20 Uhr gab es zum wiederholten Mal einen lauten Knall, der das ganze Quartier aus dem Schlaf gerissen hat. Schon vor einigen Monaten stand ich mit meinen Kindern am Bahnübergang, als es zu einem ähnlichen Kurzschluss kam, in der Folge hatte ich tagelanges Ohrenpfeifen. Bei diesen Kurzschlüssen funkt es jeweils auch gewaltig. Ich hätte gerne eine telefonische Auskunft darüber, wie gefährlich diese Zwischenfälle sind.» Statt eines Telefons bekam sie zwei Tage später eine Mail mit einer Entschuldigung sowie einer langen Erklärung, warum Kurzschlüsse entstehen und dass diese «per se nicht gefährlich» seien. Denn die Stromeinspeisung werde in wenigen Millisekunden automatisch abgeschaltet.
Kurz darauf, am 29. Mai schreibt Anwohner Jost Wirz: «Heute (Pfingstmontag, ca. 15 Uhr) hat es schon wieder geknallt. Kurzschluss – Blitz und Donner, die Bahn steht still. Zum Glück gibt’s nur einen toten Vogel zu beklagen, aber die Nervosität steigt im Friesenberg.»
In seinem letzten Bericht auf der Website weist der Quartierverein darauf hin, dass das nicht funktionierende Stahlkonstrukt immer noch im Besitz der Herstellerfirma Kummler+Matter AG sei. Und kommt zum Schluss: «Was unrechtmässig erstellt, überdimensioniert gebaut und technisch nicht einsatzbereit ist, kann aus Sicht des Quartiervereins nur als Desaster beurteilt werden.»
Gemäss Aussage des Stadtrates vom 10. November hat das Kreuzungsbauwerk «etwa 2,5 Millionen Franken» gekostet (Antwort auf die schriftliche Anfrage der Gemeinderäte Flurin Capaul und Jehuda Spielman GR Nr. 2022/388).
Aus heutiger Sicht interessieren im Quartier folgende Fragen:
Der Transparenz halber seien deshalb Stimmen von Direktbetroffenen zitiert. So schreibt Laura D’Incau am 24. Mai 2023 an die SZU: «Heute Nacht um ca. 05:20 Uhr gab es zum wiederholten Mal einen lauten Knall, der das ganze Quartier aus dem Schlaf gerissen hat. Schon vor einigen Monaten stand ich mit meinen Kindern am Bahnübergang, als es zu einem ähnlichen Kurzschluss kam, in der Folge hatte ich tagelanges Ohrenpfeifen. Bei diesen Kurzschlüssen funkt es jeweils auch gewaltig. Ich hätte gerne eine telefonische Auskunft darüber, wie gefährlich diese Zwischenfälle sind.» Statt eines Telefons bekam sie zwei Tage später eine Mail mit einer Entschuldigung sowie einer langen Erklärung, warum Kurzschlüsse entstehen und dass diese «per se nicht gefährlich» seien. Denn die Stromeinspeisung werde in wenigen Millisekunden automatisch abgeschaltet.
Kurz darauf, am 29. Mai schreibt Anwohner Jost Wirz: «Heute (Pfingstmontag, ca. 15 Uhr) hat es schon wieder geknallt. Kurzschluss – Blitz und Donner, die Bahn steht still. Zum Glück gibt’s nur einen toten Vogel zu beklagen, aber die Nervosität steigt im Friesenberg.»
In seinem letzten Bericht auf der Website weist der Quartierverein darauf hin, dass das nicht funktionierende Stahlkonstrukt immer noch im Besitz der Herstellerfirma Kummler+Matter AG sei. Und kommt zum Schluss: «Was unrechtmässig erstellt, überdimensioniert gebaut und technisch nicht einsatzbereit ist, kann aus Sicht des Quartiervereins nur als Desaster beurteilt werden.»
Gemäss Aussage des Stadtrates vom 10. November hat das Kreuzungsbauwerk «etwa 2,5 Millionen Franken» gekostet (Antwort auf die schriftliche Anfrage der Gemeinderäte Flurin Capaul und Jehuda Spielman GR Nr. 2022/388).
Aus heutiger Sicht interessieren im Quartier folgende Fragen:
- Warum wird das nicht-funktionierende Bauwerk nicht sofort statt erst Ende 2026 abgebaut?
- Wer haftet für den entstandenen Schaden: der Hersteller? die SZU? die Stadt Zürich? andere Beteiligte?
- Wie hoch sind die bis heute (29.8.2023) aufgelaufenen Kosten des Starkstrombogens?
- Und wie viel haben Zürcher Steuerzahlerinnen und Steuerzahler an den millionenteuren Auf- und Rückbau zu berappen?